Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

23. April 2013, 18:00 Uhr

0083

Hans Bischoffshausen*

(Feld am See/Kärnten 1927 - 1987 Villach)

„Zum Kreuz“
1975
Lack, Zellzement auf Sperrholz, gebrannt
65 × 85 cm

Schätzpreis: € 35.000 - 55.000
Ergebnis: € 50.160 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Hans Bischoffshausen *
(Feld am See/Kärnten 1927 - 1987 Villach)

Zum Kreuz, 1975
Lack, Zellzement auf Sperrholz, gebrannt; 65 x 85 cm
Signiert rechts unten
Rückseitig signiert, bezeichnet und datiert: Bischoffshausen, "Zum Kreuz", 1975
Provenienz: aus dem Nachlass des Künstlers; Privatbesitz, Österreich

Literatur: Rohsmann, Arnulf: Bischoffshausen. Struktur-Monochromie-Reduktion, Ritter Verlag, Klagenfurt 1991

Der 1927 geborene Hans Bischoffshausen zählt zu den wichtigsten Vertretern der europäischen Avantgarde der 1950er und 1960er Jahren. In seinen Pariser Jahren knüpfte er viele inspirierende Kontakte, unter anderem mit dem italienischen Maler Lucio Fontana, mit dessen Werk er sich auch intensiv beschäftigte. Seit den späten 1950er Jahren bis zu Fontanas Tod 1968 entstand eine Freundschaft zwischen den beiden.

Die Brandspur selbst kann in Kreisform oder großflächig als dunkle Bahn angelegt sein. Da treten die Merkmale der Zerstörung/Verkohlung und Rißbildung deutlich zutage. Sie zitieren stärker ihre Herkunft vom Vorgang der Verbrennung als die kleinen schwarzen Brandlöcher, die, fast punktförmig und oft in Zeilen angeordnet, als serielles oder strukturschaffendes Element eingesetzt werden und nur durch den begleitenden Ruß und Schmauch die Ikonografie des Feuers in Anspruch nehmen. Im Zusammenhang mit den bildbeherrschenden großen Brandlöchern stellt Bischoffshausen in einer Tagebuchnotiz die Frage nach "Wundmalen". Damit tangiert er nicht vorrangig eine erneuerte christliche Ikonografie - in dieser Zeit war er häufig mit Bibelinterpretationen befaßt, und er plante sogar einen Kruzifix -, viel eher steht die Verletzung der Bildfläche im Vordergrund. Und die hat bei Bischoffshausen mehrere Wurzeln. Die triviale Begründung liegt im zufälligen Versengen mit der Lötlampe. (Arnulf Rohsmann, S. 58)