0198
Walter Schmögner*
(Wien 1943)
„Fremder Eindringling“
2005
Acryl auf Leinwand
170 × 130 cm
Schätzpreis: € 12.000 - 18.000
Meistbot: € 12.000
Auktion ist beendet.
Walter Schmögner *
(Wien 1943 geb.)
Fremder Eindringling
Acryl auf Leinwand
170 x 130 cm
2005
Rückseitig signiert und datiert: W. Schmögner 05
Ausgewählt von Peter Baum
WALTER SCHMÖGNER
Fremder Eindringling, 2005
Acryl auf Leinwand, 170 x 130 cm
Mit dem von ihm illustrierten „Drachenbuch“(Text von Renée Nebehay), 1969 im Insel Verlag erschienen, gelang ihm auf Anhieb der Sprung in die Bestsellerlisten. Allein im deutschsprachigen Raum wurden 300.000 Exemplare verkauft, mit Lizenzausgaben rund um den Erdball und einigen Titeln mehr wurde der 1943 in Wien geborene Walter Schmögner zur Trademark und einem Star unter den Kinderbuchillustratoren.
Spätestens von da an wusste man um das außergewöhnliche Talent und die künstlerische Vielseitigkeit des reisefreudigen Malers, Zeichners, Buch-und Plakatkünstlers, Cartoonisten, Jazzmusikers, Bühnenausstatters und Bildhauers. Seine Vorlieben zwischen der kleinen, kammermusikalischen Form und den anderen, größeren Möglichkeiten des Bildnerischen beherrscht er meisterlich, mit sensiblem Strich und dem trefflichen Anteil an Poesie, ohne die Schmögner einfach nicht vorstellbar ist.
„Alles kommt aus meiner Kindheit, - ich habe einfach weiter gezeichnet“ bringt es der Künstler in seiner kürzlich erschienenen Monographie (Texte von Joachim Riedl und Klaus Albrecht Schröder) kurz und bündig auf den Punkt.
Talente und Vorlieben des Malers bündeln sich in dem großen, differenziert mit Acryl auf Leinwand gemalten Bild unserer Auktion, das erst kürzlich im Rahmen einer mittelgroßen Ausstellung des Künstlers in der Albertina zu sehen war.
Getragen von fein abgestuften Farbakkorden und einer nahezu kosmischen Aura wird es von seinem Titel gebenden „Eindringling“ beherrscht, der mit dem linken Arm eine Weltkugel hält, in der etwa ein Dutzend offensichtlich ihrem Schicksal ergebene metallene Figuren neben Antennen ähnlichen, schwer deutbaren Gerätschaften stecken.
Der Mantel des Fremden, dessen Augen verdeckt wurden, birgt in verkleinertem Maßstab ein geheimnisvolles, an Kubin mahnendes Interieur. Die eminent malerische Komposition spielt ihre feine surrealistische Note ebenso beherrscht und selbstverständlich aus wie sie Raum und Atmosphäre schafft.
P e t e r B a u m