Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

19. März 2013

0199

Peter Sengl*

(Unterbergla 1945)

„Eckiges Löwengeschrei“
2005
Öl auf Leinwand
150 × 119,7 cm

Schätzpreis: € 6.000 - 12.000
Ergebnis: € 7.920 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Peter Sengl *
(Unterbergla/Stmk. 1945 geb.)

Eckiges Löwengeschrei, 2005
Öl auf Leinwand, 150 x 119,7 cm
Signiert, datiert und bezeichnet rechts oben: Eckiges Löwengeschrei 2005 P.S. Wien N.7.32 P. Sengl 05 \BlumenanpassungsLoepard zu Dreizehn P.S. 2005
Signiert, datiert unten mittig: P. Sengl 2005

Ausgewählt von Peter Baum

PETER SENGL
Eckiges Löwengeschrei, 2005
(Rahmenanspannungsleopard zu dreizehn)
Acryl auf Leinwand, 150 x 120 cm

Wäre es nicht schon vorhanden und mit allen diesbezüglichen Versatzstücken und künstlerischen Ingredienzen ausgestattet, so müsste man es erst erfinden, oder besser gesagt
ermalen. Und obwohl es der Maler, wie bei allen seinen Bildern, bei sich selber in Auftrag gegeben hat, könnte man mit der Direktion des Schönbrunner Tiergartens auch gleich den idealen Auftraggeber hinzufügen.

Speziell auf das hier präsentierte Gemälde bezogen lässt sich innerhalb der österreichischen Kunstgeschichte mit der virtuosen, wie Sengl aus der Steiermark stammenden Norbertine Bresslern – Roth, die kongeniale Vorläuferin benennen, mit Ludwig Heinrich Jungnickel (1881 – 1965) der allseits beliebte Grossist unter den Tiermalern und Zeichnern.

Peter Sengl ist ein Meister der Komposition: auf von kräftigem Grün dominierter Leinwand setzt er Leopard, Affen, Paradiesvogel, Schlange und andere, höchst dekorative Artgenossen mit Bravour ins Bild. Sie turnen, balancieren, winden sich oder befinden sich in aufmerksamer Ruhestellung, was für den zentral ins Bild gerückten Leoparden gilt, der Gestänge und Seile seiner dominanten Stellung gemäß einnimmt.

Sengls „Eckiges Löwengeschrei“ fällt ein wenig aus dem, was man vom Künstler gewohnt ist, heraus. Kritik am Life Style, Sarkastisches und Ironie fehlen, die feinen Töne und Schwingungswerte, mit denen man Parallelen wie Unterschiede zwischen Menschen- und Tierreich mehr oder minder liebevoll gegeneinander ausspielt, sind jedoch in vollem, erfrischenden Maße, spannungsvoll und in angemessener Art und Weise auch plakativ gesetzt, vorhanden.

P e t e r B a u m