Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

13. November 2012

0837

Herbert Gurschner*

(Innsbruck 1901 - 1975 London)

„Frauenakt“
um 1930
Öl auf Leinwand
87 × 62 cm

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Ergebnis: € 48.840 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Herbert Gurschner*
(Innsbruck 1901 - 1975 London)
Frauenakt, um 1930
Öl auf Leinwand; 87 x 62 cm
Signiert links unten: Gurschner

In den dreißiger Jahren steht Herbert Gurschner auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. Während er in Bildern der zwanziger Jahre noch zu einem expressiven Duktus tendierte , wirkt sein Gestus in Gemälden wie dem um 1930 entstandenen „Frauenakt“ beruhigter. Die Nähe zur aktuellen Strömung der Neuen Sachlichkeit zeigt sich in der Härte der klaren Konturlinie und dem markanten, kantigen Formenvokabular. Meisterhaft gelingt Gurschner hier die Darstellung eines weltentrückten Aktes im klassischen Sinne.
In reduzierter prägnanter Formensprache betont er das Plastische der Figur und steigert sie ins Monumentale, zugleich erscheint der Akt an die Bildfläche gebunden. Das in changierenden Gelbtönen gehaltene Inkarnat hebt sich prägnant vom Blau des räumlich undefinierten Hintergrundes ab. Auffallend ist das vibrierende, strahlende Blau, das sich entlang des Umrisses der Figur verdichtet. Gekonnt greift Gurschner den sogenannten „Halo-Effekt“ der Bildtradition auf, um die symbolische Aussagekraft seiner Darstellung zu steigern: umgeben von einer mystischen Vibration wirkt der mit geschlossenen Augen präsentierte Akt geistig vollends entrückt und in die Sphäre des Allgemeingültigen enthoben. (CMG)