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Fritz Wotruba*
(Wien 1907 - 1975 Wien)

Kopf, 1953/54
Bronzeguss; H. 45,5 cm, B. 19 cm, T. 24 cm
Auflage: 7 Stück, von dieser Arbeit ist eine Auflage von sieben Güssen vorgesehen, von denen bisher ein Guss hergestellt wurde
Signiert und nummeriert an der Plinthe rechts: WOTRUBA 1/7
Posthumer Guss
Guss: Alfred Zöttl, Wien
Provenienz: Fritz Wotruba Privatstiftung
Literatur: Jürg Janett (Hrsg.), Otto Breicha: Fritz Wotruba. Werkverzeichnis Skulpturen, Reliefs, Bühnen- und Architekturmodelle (Erker-Verlag, St. Gallen, 2002), S. 201, WV-Nr. 192 (Abb.)

Köpfe ziehen sich als wichtige Werkgruppe im Umfang von 50 vollplastischen Arbeiten durch das gesamte Schaffen Wotrubas.
Die vorliegende Arbeit ist eingebettet in eine Gruppe von vier Köpfen, die 1953 und 1954 entstanden. Im Unterschied zu den kantigen Formen der späten vierziger Jahre, wie sie der nur wenige Jahre ältere Zementkopf von 1949 trägt, weisen sie alle rundplastische Formen auf. Diese entsprechen Wotrubas Gestaltungsweise der menschlichen Figur in diesen Jahren, als er bis gegen 1960 architektonische Stelen, Säulen- und Pfeilerfiguren mit Röhren- und Zylinderformen schuf.
Der Kopf verzichtet beinahe völlig auf Gesichtszüge, nur eine vertikale schlitzförmige Öffnung anstatt der Nase markiert die Mitte des Gesichts. Eine tiefe Kerbung trennt den vorderen Schädel vom Hinterkopf. Ebenso wie durch seine radikale Reduktion zeichnet sich der Kopf durch eine beinahe „malerische“ Oberflächengestaltung aus, die deutlich die Handschrift des Künstlers am Gipsmodell zeigt. Auf diese Weise entstand ein Werk von einzigartiger Ausdrucksstärke. (Gabriele Stöger-Spevak)