Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

17. April 2012

0006

Moritz Michael Daffinger

(Wien 1790 - 1849 Wien)

„Franz Joseph I.“
1833
Aquarell auf Elfenbein
9,5 × 7,5 cm

Schätzpreis: € 12.000 - 20.000
Ergebnis: € 25.600 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Moritz Michael Daffinger
(Wien 1790 - 1849 Wien)

Kinderbildnis Kaiser Franz Joseph I. als Erzherzog im purpurrotem Kleid
Miniaturmalerei auf Elfenbein
9,5 x 7,5 cm
1833
Signiert rechts unten: Daffinger
Verso reste eines alter Klebezettels
Provenienz: Dorotheum, 25.10.1994; österreichischer Privatbesitz
Literatur: Emil Pirchan, Moritz Michael Daffinger, Wien 1943, Abb. 48 (Radierung nach der Miniatur)

Moritz Michael Daffinger begann seine Ausbildung als Miniaturmaler in der Kaiserlich-Königlichen Porzellanfabrik und setzte sie bei Friedrich Heinrich Füger fort. Maßgebend für sein späteres Schaffen war der 1819 in Wien tätige Thomas Lawrence, der ihn in die Bildnisminiatur, besonders in die Kunst der Elfenbeinminiatur einführte. Durch die Tätigkeit an der Wiener Porzellanmanufaktur (1801-1812), die eine glatte minuziöse Malweise erforderte, war Daffinger prädestiniert für die Arbeit im kleinen Format. Bereits zur Zeit des Wiener Kongresses 1814/15 erhielt er zahlreiche Porträtaufträge und in den folgenden Jahren fertigte der Maler als Miniaturporträtist des Kaiserhauses, des Adels und des gehobenen Bürgertums eine große Anzahl von Kleinbildnissen. Zu seinen großen Förderern zählte Fürst Metternich und dessen Frau Melanie von Metterich. Ab dem Jahr 1812 war er als Porträtist des Fürsten tätig, ab 1836, am Zenit seines Schaffens, Hauptmeister der Porträtsammlung der Fürstin. Daffinger gilt heute wohl als der bedeutendste Miniaturmaler des biedermeierlichen Wien.

Unsere Miniatur, auf der Erzherzog Franz Joseph als Kind im purpurrotem Kleid dargestellt ist, zeigt ein Kinderporträt von größter Subtilität und Feinheit. Das kräftige Rot des Gewandes bildet einen reizvollen Kontrast zum zart modellierten Gesicht und den blonden Locken des Knaben, dessen ernster Blick direkt auf den Betrachter gerichtet ist. Es wird deutlich, dass Daffinger größte Sorgfalt auf die Oberflächengestaltung legte und mit Hilfe von Farbe und gezielt eingesetzten Kontrasten ein bezauberndes Kinderbildnis des zukünftigen Kaisers schuf. (MS)