Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

26. Januar 2016, 18:00 Uhr

0426

Markus Prachensky*

(Innsbruck 1932 - 2011 Wien)

„Etruria orizontale 6“
1984
Acryl auf Leinwand
130 × 175 cm
Signiert und datiert rechts unten: Prachensky 84
Rückseitig bezeichnet und signiert: Etruria orizontale -6- 1984
Rückseitig signiert und datiert: Markus Prachensky 1984

Provenienz

1996 bei den Wiener Kunstauktionen Wien erworben; seither Privatsammlung, Wien

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Ergebnis: € 46.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Klarheit, Kraft, Dynamik: Die Kunst Markus Prachenskys ist eine intensive. Seit den frühen 50er Jahren entwickelt er einen ganz eigenen, unverkennbaren Zugang zur abstrakten Malerei. Tonangebend ist seine Art, durch wenige, strahlende Farben und kraftvolle Pinselführung Spannung aufzubauen. Diese Konsequenz lies ihn bereits Mitte der 50er zu den aufstrebenden jungen Künstlern der österreichischen Nachkriegsjahre zählen, als Teil der legendären Vierergruppe um Monsignore Otto Mauer, der es gelang, die österreichische Kunst wieder an internationale Entwicklungen anzuschließen. In den 80er Jahren bildet sich jedoch etwas heraus, das in den nächsten Jahre bestimmend bleiben sollte, nämlich die Arbeit mit kräftigen, oftmals im rechten Winkel zueinanderstehenden oder parallel laufenden Farbbahnen, deren Enden in Dynamik zu explodieren scheinen. Ein zusätzlicher Spannungspunkt ist gerade in der Serie Etruria orizontale eine eingebaute Kreisbewegung. Solche Kompositionen lassen stark an Prachenskys Architekturstudium denken und sein Gefühl für Spannung, Lasten und Balance, das sich durch alle Schichten seines Strebens nach Abstraktion abzeichnet und den besonderen Reiz dieser Gemälde ausmacht. Markus Prachensky geht dabei oft von Landschaften aus und übersetzt sie in Malerei, was sich auch in den Titeln niederschlägt. Die wenigen, klaren Farben verstärken die Spannung der Komposition zusätzlich. Auffällig ist hier das satte Grün, das im Kontrast zu Prachenskys vielgeliebtem Rot von der Leinwand prangt.
„Es gibt keine Kluft zwischen Leben und Bild. Das Auffinden von in der Natur Verborgenem, oder mehr noch das Schaffen von der Natur Ebenbürtigem, ist nur dem möglich, der das Leben in seiner Ganzheit erschaut und erfährt und der keinen Abstand lässt zwischen sich und der Malerei.“(Markus Prachensky)
„Etruria orizontale 6“ schafft meisterlich den Balanceakt zwischen dem Momentanen und Immer-Gültigen, dem spontanen Ausbruch und wohlüberlegter und überdauernder Ausgewogenheit (Nina Binder).