Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

20. Juni 2024, 14:00 Uhr

5060

Rudolf Hausner*

(Wien 1914 - 1995 Wien)

„Adam und sein Maschinist“
1963
Tempera und Harzölfarben auf Kupferplatte; gerahmt
39,5 x 39,5 cm (Rahmen-Ausschn.); 55 x 55 cm (mit Rahmen)
Zweifach signiert und datiert links oben: R. Hausner 1963
Rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1968/657;
rückseitig Ausstellungsetikett: Wiener Schule des Phantastischen Realismus, Tokio/Kobe/Nagoya 1972;
rückseitig Ausstellungsetikett: Musée de Tel Aviv, Israel, Vienna School of Fantastic Realism, Nr. 47;
rückseitig Etikett Galerie Dieter Brusberg, Hannover

Provenienz

Privatsammlung, Österreich

Ausstellung

1969 Tel Aviv, Musee de Tel Aviv, Israel, Vienna School of Fantastic Realism, Nr. 47;
1972 Tokio/Kobe/Nagoya, Wiener Schule des Phantastischen Realismus, Nr. 8;
1995 Wien, Adam und Anima. Rudolf Hausner. 80 Jahre, Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Nr. 22

Literatur

Musee de Tel Aviv, Israel, Vienna School of Fantastic Realism, Israel 1969, Kat.-Nr. 47;
Museum für Moderne Kunst, Hyogo (Hg.), Wiener Schule des Phantastischen Realismus, Tokio/Kobe/Nagoya 1972, Kat.-Nr. 8;
Rudolf Hausner, Werkmonographie, Edition Volker Huber, Offenbach am Main 1985, Abb. S. 259;
Walter Schurian, Edition Volker Huber, Hausner. Neue Bilder, 1982-1994, Offenbach am Main 1994, Abb. S. 90 und S. 262, WVZ-Nr. 39;
Ausstellungskatalog, Adam und Anima. Rudolf Hausner. 80 Jahre, 196. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Wien 1995, S. 82, Abb. 22;
Rudolf Hausner, Ich bin es. Sammlung Würth und Leihgaben, Künzelsau-Gaisbach 2015, Abb. S. 35

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Meistbot: € 40.000
Auktion ist beendet.

Nach dem ersten Werk Der Maschinist und seine Frau von 1948, durchlebte Adam eine wahre Metamorphose. In Adam und sein Maschinist von 1963 schickte Hausner seine Protagonisten auf eine ungewisse Reise auf hoher See. In doppelter Erscheinung mit Matrosenhut, Schnauzer und nacktem Oberköper blickt Adam den Betrachter eindringlich an. Sein fragender Blick verrät nichts Gutes, eine latente Bedrohung ist zu verspüren. Aus der Symbiose der beiden Existenzen bewegt sich der Traumdampfer über dem Meer nach links. Der Antrieb erfolgt über das rote Schaufelrad, das von innen gesehen ein Laufrad darstellt. Es steht im farblichen Kontrast zum grün-gelben Doppelporträt von Adam, das die Bildmitte einnimmt. Begrenzt wird es vom trapezförmigen Park mit akkurater Baumreihe und zwei Schornsteinen, die den schwarzen Rauch in den Himmel blasen. Der Hintergrund erscheint in fiktionalem Farbverlauf in Gelb, Grün und Blau. Hausners surreales Motiv kreist um existenzielle Grundgedanken, Bewusstsein und Unterbewusstsein vermischen sich, Raum und Zeit werden aufgehoben, Perspektiven und Wahrnehmungen verschoben.

Das vorliegende Bild in Tempera und Harzölfarben ist den Werkverzeichnissen von Dolf Lindner 1982 und Hans Holländer 1985 mit der Werkverzeichnisnummer 39 dokumentiert (Dolf Lindner (Hg.): Rudolf Hausner Werkverzeichnis, Dortmund 1982, S. 165; Hans Holländer: Rudolf Hausner. Werkmonographie, Offenbach am Main 1985, S. 85, 259, WV Nr. 39). Etiketten auf der Rückseite verweisen darauf, dass das Werk in internationalen Ausstellungen im Museum Tel Aviv (1969) und einer Wanderausstellung in Tokio, Kōbe und Nagoya (1972) vertreten war.

(Stefan Üner)