Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. November 2023, 17:00 Uhr

1206

Emilie Mediz-Pelikan

(Vöcklabruck/OÖ 1861 - 1908 Dresden)

„Weiden im Bachgrund (Krems)“
1895
Öl auf Leinwand; gerahmt
65 x 85 cm
Rückseitig auf Ausstellungsetikett handschriftlich bezeichnet: Emilie Mediz-Pelikan / Weiden im Bachgrund / Krems 1895 / Kat.-Nr. 142, Echtheit beglaubigt Jeikner / 2.11.43

Provenienz

aus dem Nachlass der Künstlerin;
Kunsthandlung Kurt Kalb, Wien;
Privatsammlung, Wien

Ausstellung

1943 Dresden, Galeriegebäude auf der Brühlschen Terrasse, Nr. 142

Literatur

Eduard Jeikner, Emilie Pelikan - Karl Mediz. Gemälde und Zeichnungen, Katalog zur Ausstellung im Galeriegebäude auf der Brühlschen Terrasse, Hrsg. Heimatwerk Sachsen, Dresden 1943, Kat.-Nr. 142;
Oswald Oberhuber/Wilfried Seipel/Sophie Geretsegger, Emilie Mediz-Pelikan (1861 - 1908), Karl Mediz (1868 - 1945), Ausstellungskatalog (mit Werkverzeichnis), Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien und OÖ Landesmuseum, Landesgalerie Linz, 1986, Kat.-Nr. 232 (SW-Abb.);
Erich Tromayer, Emilie Mediz-Pelikan. Bilder, Briefe, Gedanken, Wien 1986, S. 236, Nr. 244 (SW-Abb.)

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Ergebnis: € 16.640 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Emilie Pelikan wurde 1861 in der oberösterreichischen Kleinstadt Vöcklabruck geboren. Mit 21 Jahren ging sie nach Wien und wurde Privatschülerin des Landschaftsmalers Albert Zimmermann. Sie folgt ihrem Lehrer, als er Anfang der achtziger Jahre nach Salzburg und 1885 nach München berufen wurde. Bis zu seinem Tod 1888 blieb die junge Künstlerin, von einigen Reisen abgesehen, bei ihm.

In den späten 1880er Jahren zog sie nach Dachau, wo sie in der dortigen Malerkolonie Inspiration fand, und Freundschaften zu Malerkollegen wie Adolf Hölzel und Fritz von Uhde knüpfte. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann Karl Mediz kennen. Gemeinsam mit ihm unternahm sie Studienreisen nach Paris und Holland. Längere Zeit verbrachte das Paar im belgischen Malerdorf Knokke, wo impressionistisch anmutende Strand- und Meereslandschaften entstanden.

Nach der Heirat mit Karl Mediz im Jahr 1891, lebten die beiden unter finanziell recht prekären Umständen in Wien, wo ihre Kunst immer wieder auf Ablehnung stieß, obwohl Künstlerkollegen und Kritiker wie Uhde, Lenbach, Hörmann oder Hevesi ihre Arbeit öffentlich lobten und verteidigten. 1893 wurde die Tochter Gertrude in Krems geboren, im selben Jahr ging die Familie nach Dresden, wo Karl Mediz als Porträtist bald sehr erfolgreich war. Um die Jahrhundertwende gelang dem Ehepaar endlich der Durchbruch. Im Februar 1903 fand eine große Mediz-Pelikan-Ausstellung im Wiener Hagenbund statt. Weitere prominente Ausstellungen in Dresden, Berlin und Rom folgten.

1908 starb Emilie Mediz-Pelikan überraschend im Alter von erst 47 Jahren. (MS)