Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

20. Juni 2023, 14:00 Uhr

2083

Friedrich Brentel

(Elsaß um 1580 - 1651 Straßburg)

„Kornernte (Allegorie des Sommers)“
1637
Öl auf Holz; gerahmt
15 x 21,5 cm
Signiert links unten: (I.) F. Brentel
Datiert rechts unten: 1637.
Bezeichnet oben mittig (tls. unleserlich): MERIDIES (der Mittag)

Provenienz

Privatbesitz, Wien

Schätzpreis: € 7.000 - 14.000
Ergebnis: € 12.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Anfangs als Radierer tätig, wandte sich Friedrich Brentel von der Druckgraphik ab – und der Miniaturmalerei zu. Brentel avancierte zu einem äußerst produktiven und anerkannten Straßburger Meister.
Als Hauptwerk Brentels kann das Gebetbuch „Officium Beatae Mariae Virginis“ (Nationalbibliothek, Paris) des Markgrafen Wilhelm von Baden-Baden (1593-1677) gelten. Neben dem Bildnis des Auftraggebers und biblischen Darstellungen enthält die 1647 ausgeführte Handschrift eine Reihe kleinformatiger Malereien: „Die Miniaturen der Kalenderblätter darin haben das elsässische Landleben des 17. Jahrhunderts zum Gegenstand. Man dürfte keine getreueren Darstellungen der bäuerlichen Beschäftigungen finden als die Schafschur (Juni), die Ernte (August), die Weinlese (Oktober), das Schweineschlachten (Dezember)“ (Thieme/Becker (Hg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig 1992, Bd. III, S. 584).
Heute sind zumeist seine Gouachen auf Pergament biblischer und mythologischer Thematik erhalten. In einem Straßburger Inventarkatalog (Sammlung Künast, 1668) wird jedoch auch ein Ölgemälde Brentels, „Die Jünger Emmaus“ darstellend, erwähnt (s. Thieme-Becker opt. cit.).