Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

08. November 2022, 15:00 Uhr

0021

Johann Michael Rottmayr

(Laufen 1654 - 1730 Wien)

„Der Barmherzige Samariter“
um 1685-95
Öl auf Leinwand
148,5 x 196 cm

Provenienz

Christie's New York, 21. Mai 1992, Lot 79;
Sammlung Erna Weidinger (1923–2021)

Gemäß der damaligen Katalogbeschreibung hatte Dr. Erich Hubala das Gemälde im Jahr 1992 bestätigt und eine Datierung in Rottmayrs Zeit in Venedig bis 1687 oder in die frühen 1690er vorgeschlagen.

Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Ergebnis: € 25.600 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Unter Einfluss seines Lehrers, Johann Carl Loth (1632-1698), entwickelte sich Johann Michael Rottmayr zum Meister bewegender Figurendarstellungen innerhalb der österreichischen Barockmalerei. In Salzburg geboren, kam er bereits 1675 in Loths venezianische Werkstatt, wo er dessen Stil einer dramatischen Helldunkelmalerei kombiniert mit expressiver Körpermodellierung verinnerlichte.
Das Gemälde zeigt das die christliche Nächstenliebe versinnbildlichende Gleichnis vom Barmherzigen Samariter (Lk 10, 25-37). Die Dramatik der Heilung wird durch die Anlage des fast lebensgroßen, unbekleideten Körpers in der Diagonalen mit starken Verkürzungen dynamisiert. Vorliegendes Werk steht einer Komposition desselben Sujets von Johann Carl Loth im Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig (Inv. Nr. GG 729), besonders nahe (vgl. Giuseppe Fusari, Johann Carl Loth (1632-1698), Soncino 2017, Nr. 21, Tafel XI). Sowohl von Johann Carl Loth als auch von Johann Michael Rottmayr sind mehrere Varianten des Themas dokumentiert (vgl. Erich Hubala, Johann Michael Rottmayr, Wien/München 1981, S. 219, Nr. G 174).