Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

08. November 2022, 15:00 Uhr

0020

Johann Georg Bergmüller

(Türkheim 1688 - 1762 Augsburg)

„Himmlische und irdische Trinität“
1713
Öl auf Leinwand
149,5 x 97,5 cm
Signiert und datiert rechts unten (z.T. unleserlich): IG (in Ligatur) Berckhmiller / Anno 1713

Provenienz

Christie's New York, 31. Mai 1990, Lot 13 (als Martino Altomonte zugeschrieben);
Sammlung Erna Weidinger (1923–2021)

Gutachten von Dr. Josef Straßer, München, 4. September 2022, liegt bei.

Schätzpreis: € 6.000 - 12.000
Ergebnis: € 13.440 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

„Die plastisch durchgearbeiteten Figuren, die Gesichter, der Faltenwurf, die Farbigkeit und die Helldunkel-Kontraste sprechen eindeutig für Johann Georg Bergmüller (1688-1762) als Schöpfer dieses Gemäldes. Große stilistische, aber auch motivische Übereinstimmungen, etwa bei den Kinderengeln oder Puttenköpfen, finden sich bei Bergmüllers 1712 datiertem Hochaltarbild in der Pfarrkirche St. Martin in Merching (siehe Alois Epple/Josef Straßer, Die Gemälde. Johann Georg Bergmüller 1688-1762. Lindenberg 2012, Kat. G 10). Zudem deutet auch bei der ‚himmlischen und irdischen Trinität‘ die vergleichbar eng gedrängte Komposition darauf hin, dass es sich um eine ähnliche Entstehungszeit und damit ebenfalls um ein Frühwerk Bergmüllers handeln muss“ (vgl. Gutachten Josef Straßer 2022). Nach den Arbeiten an der Hochaltarausstattung in Merching übersiedelte Bergmüller 1712/1713 nach Augsburg, wo die Darstellung der himmlischen und irdischen Dreifaltigkeit unmittelbar entstanden sein muss. Wie auch in der Gesamtkomposition der Pfarrkirche sind die Ebenen in vorliegendem Gemälde klar gegliedert: In der Himmelszone weist Gottvater auf die Weltkugel, während rechts die Taube als Heiliger Geist über dem Geschehen schwebt. Darunter treten Maria und Joseph aus dem diffusen Hintergrund hervor und flankieren den Jesusknaben, der die Schlange der Erbsünde zertritt.