Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

30. Juni 2022, 15:00 Uhr

2010

Friedrich König

(Wien 1857 - 1941 Wien)

„Jägerinnen“
1906
Öl auf Leinwand
158 x 105 cm
Signiert und datiert rechts unten: F. König / 1906
Rückseitig Etikett: Internationale Kunstausstellung Rom 1911/430

Provenienz

Dobiaschofsky Auktionen Bern, 2001, Nr. 712;
Kunsthandel, Wien, 2005;
Privatbesitz, Frankreich;
Auktionshaus im Kinsky Wien, 24.04.2018, Nr. 896;
österreichischer Privatbesitz

Ausstellung

1911 Rom, Internationale Kunstausstellung, Nr. 430

Literatur

Heinrich Fuchs, Die österreichischen Maler des 19. Jhs., Bd. 2: G-K, Wien 1972, S. 324 (s/w-Abb.);
Katalog Internationale Kunstausstellung Rom, Österreichischer Pavillon, Rom 1911, S. 135 (s/w-Abb.);
Internationale Kunstausstellung Rom 1911, Wien 1911, Abb. Saal IV (Hauptsaal), (s/w-Abb.)

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 70.400 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Friedrich König war Gründungsmitglied der Wiener Secession und zählte somit zur „Malerelite“ der Donaumonarchie um die Jahrhundertwende. 1905 kam es jedoch zu Meinungsverschiedenheiten unter den Mitgliedern und schließlich zur Abspaltung einer Gruppe um Gustav Klimt, zu der auch Kolo Moser und Carl Moll zählten. Josef Engelhart führte die verbliebenen Künstler an. Diese hatten eine konservativere Einstellung als die Klimt-Gruppe und wurden als Naturalisten bezeichnet. Zu ihnen gehörte auch Friedrich König, der für seine stimmungsvollen Landschaften und figuralen Szenen, die oft mythologische Inhalte hatten, geschätzt wurde. Vorliegende Arbeit war im österreichischen Pavillon bei der internationalen Kunstausstellung in Rom 1911 ausgestellt. Dargestellt sind zwei Jägerinnen mit drei Hunden, bewaffnet sind die jugendlichen Frauen mit Pfeil und Bogen beziehungsweise mit einem Speer. Die beiden Frauengestalten befinden sich auf einer Wiese vor einem Laubwald, dessen Blätter sich bereits in herbstlicher Goldfärbung zeigen und an die Landschaften Gustav Klimts erinnern. Königs feine Malerei in oft pastosen Farbtönen hat Josef Engelhart folgendermaßen beschrieben: “Der Beschauer, der vor die Werke Friedrich Königs tritt, fühlt sofort, dass hier ein tief innerlicher Künstler zu ihm spricht, ein Maler, der der Natur mit fast frauenhafter Zartheit nachspürt, ein Dichter, dem Stift und Pinsel die Mittel sind, seine Träume zu schildern.“
(Monika Schweighofer)