Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. Juni 2022, 17:00 Uhr

Objektübersicht
Objekt

0386

Otto Friedrich

(Raab 1862 - 1937 Wien)

„"Ringelspiel"“
Öl auf Schieferplatte
50 x 50 cm
Monogrammiert rechts unten: O F

Provenienz

Privatbesitz, Wien

Ausstellung

wohl 1911/12 München, Münchner Secession, Nr. 24

Literatur

Vergleiche: Katalog der Winter-Ausstellung der Münchner Secession "Wiener Secession und Gedächtnis-Ausstellung Hubert von Heyden" von 15. Dezember 1911 - 4. Februar 1912 im Königlichen Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz, Munich 1911, S. 10, Nr. 24

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Ergebnis: € 19.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Mit lockerem Farbauftrag gestaltet Otto Friedrich eine stimmungsvolle Momentaufnahme, wohl aus dem Wiener Prater. Die flotte Malweise und das reiche Kolorit des belebten Platzes akzentuieren die Lebhaftigkeit der Szene. Besonderes Augenmerk richtet sich auf die Frauenfigur auf dem Karussellpferd vorne rechts, deren elegantes weißes Kleid sowie ihre zarten Gesichtszüge gekonnt hervorgehoben werden. Mit seinen Werken bestückte Friedrich regelmäßig Secessionsausstellungen, so ist auch ein Gemälde mit dem Titel "Ringelspiel" im Katalog der Winter-Ausstellung 1911/1912 der Münchner Secession verzeichnet, welches möglicherweise mit vorliegender Arbeit identisch ist.

Der im ungarischen Raab (Györ) geborene Künstler studierte an den Akademien in Wien und München und unternahm zahlreiche Studienreisen, bevor er sich 1896 dauerhaft in Wien niederließ. Er war Mitbegründer der im darauffolgenden Jahr gebildeten Secession und Schriftleiter der Zeitschrift Ver Sacrum. Über dreißig Jahre lang lehrte Friedrich zudem an der Wiener Frauenakademie, zu seinen bekanntesten Schülerinnen zählt Broncia Koller-Pinell. Werke von Otto Friedrich sind am Kunstmarkt eher selten zu finden, dies macht sie zu raren Objekten, die in ihrer Qualität bestechen und Friedrichs künstlerische Bedeutung für den Wiener Jugendstil in aller Deutlichkeit zeigen. (IH)