Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

05. April 2022, 15:00 Uhr

0026

Friedrich König

(Wien 1857 - 1941 Wien)

„Judith und Holofernes“
um 1902
Pastell mit Goldfarbe auf Papier
46,1 x 23,5 cm
Signiert links unten: Friedr. König

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 14.080 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

1901 malte Gustav Klimt das Ölgemälde "Judith und Holofernes" oder "Judith I" als bildliche Konzentration auf die biblische Judith mit dem abgeschlagenen Kopf des Holofernes. Dieser ist nur teilweise am rechten Rand zu erkennen, jeglicher Hinweis auf das blutige Schwert fehlt. Ein Sinnbild der weiblichen Schönheit, lasziv und ikonenhaft starr, so tritt uns Gustav Klimts "Femme fatale" gegenüber. Friedrich König, der als Gründungsmitglied der Wiener Secession zur Malerelite der Wiener Jahrhundertwende gehörte, griff Klimts Bildinterpretation explizit auf. Das leicht emporgereckte, ein stolzes Naturell verheißende Antlitz der tatkräftigen Retterin des israelitischen Volkes strahlt eine subtile Mischung aus Sinnlichkeit und Verführung aus. Wollust, Sünde, Versuchung - durch den bewussten farblichen Kontrast zwischen den modischen, dunklen Haaren der Judith und dem goldenen, durch Bäume strukturierten Hintergrund wird die faszinierende und unleugbare Wirkung des Gemäldes in der Nachfolge von Klimts massenmedialem Werbeträger noch verstärkt.