Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

06. Juli 2021, 13:00 Uhr

0243

Martin Zürn Werkstatt

(Waldsee um 1590 - nach 1665 wohl Braunau a. I.)

„8 Apostelfiguren“
um 1630
Lindenholz, geschnitzt, z. T. vergoldet; originale Fassung und Vergoldung
H. 53 cm bis 89 cm

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Die berühmte Bildhauerfamilie Zürn weist in einer Generation überragende Meister auf, darunter Jörg, Martin und Michael Zürn. Der Vater, Bildhauermeister Hans Zürn d. Ä. (um 1590–nach 1651) lebte in Waldsee in Oberschwaben und lehrte seinen sechs Söhnen das Bildhauerhandwerk, bevor sie auf Wanderschaft gingen. Über vier Generationen hinweg fertigten sie vorwiegend Altäre und Heiligenfiguren. Die Brüder Zürn orientierten sich zwar an italienischen und niederländischen Vorbildern, haben dann allerdings einen eigenen Weg eingeschlagen. Jeder dieser drei Meister hat seinen Beitrag zur Vorbereitung des neuen Stils im süddeutsch-österreichischen Raum geleistet. Das Werk von Martin und Michael Zürn ist für den Raum Oberösterreich von Bedeutung. Ihre Skulpturen hatten stets etwas Unnahbares, Maskenhaftes. Im Laufe der Zeit entwickelte sich ihr Stil von eher starren Firgurendarstellungen hin zu einer mehr organischen Ausarbeitung der Körper. Die Brüder Zürn galten als Vorbild für andere große Bildhauerfamilien, darunter u. a. die Familie Schwanthaler oder Meinrad Guggenbichler. (vgl. Claus Zoege von Manteuffel, Die Bildhauerfamilie Zürn 1606-1666, Band I, Weißenhorn 1969)