Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

17. Dezember 2020, 17:00 Uhr

1887

Paul Schrader*

(Henstedt-Ulzburg, Deutschland 1981)

„o.T.“
2018
Acryl auf Leinwand; ungerahmt
200 x 270 cm
Rückseitig signiert und datiert: Paul Schrader 2018

Provenienz

direkt beim Künstler erworben;
seither Privatbesitz, Deutschland

Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Auktion ist beendet.

Paul Schrader, Shootingstar der deutschen Kunstszene, der mittlerweile weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus große Beachtung findet, ist ein Quereinsteiger mit interessantem Werdegang. Schon früh an Kunst interessiert, entschließt er sich zunächst Jus zu studieren und beginnt als Rechtsanwalt zu arbeiten. Daneben widmet er sich immer mehr der Malerei. Seine ersten Bilder stellt er auf Instagram und bekommt damit derart viel positives Feedback, dass die Kunstwelt rasch auf ihn aufmerksam wird. Mittlerweile zeugen zahlreiche Ausstellungen, Beteiligungen an internationalen Kunstmessen und eine große internationale Sammlerschaft von seinem durchschlagenden Erfolg.

Schrader mag es bunt, seine Bilder sind von einer unglaublichen Farbigkeit, kraftvoll leuchtend, voller Lebensfreude und Sinnlichkeit. „Farben ziehen mich magisch an, und ich liebe es, eine Stimmung oder ein Gefühl zu kreieren“, sagt der Künstler (https://www.welt.de/icon/partnerschaft/article171709377/Vom-Anwalt-zum-Maler-Paul-Schrader-ist-der-Shooting-Star-der-Kunstszene.html, zugegriffen am 19.10.2020). Kunst muss einen berühren, ein Bild soll den Betrachter einfangen und in seinen Bann ziehen. Als Vorbilder nennt er Basquiat, Sam Francis, Gerhard Richter, Günther Förg und Cy Twombly, die alle mit ihren durchaus unterschiedlichen Positionen der Farbe und der Expressivität einen hohen Stellenwert in ihrem Schaffen einräumen.

In vorliegender Arbeit hat der Künstler ein farbiges Netz aus vielfarbigen vertikalen Linien gesponnen, in das auch das Weiß des Bildgrunds mit eingewoben ist. Als Malwerkzeuge dienen Schrader die unterschiedlichsten Utensilien, von Kreditkarten angefangen, die er als Spatel benützt, über Kartonschachteln bis hin zu Lippenstiften und Silikonlöffeln. Im Zentrum steht das Zusammenspiel der einzelnen Farbwerte, die das Grundgerüst der Komposition bilden und die bei längerer Betrachtung in flirrende Bewegung geraten. „Ein dynamischer Farbauftrag ermöglicht es, dass die Farben anfangen zu schweben, eigene Formen annehmen: Obwohl der Moment des Farbauftrags längst vergangen ist, wirkt die Bewegung bis in das Jetzt hinein. Die feinen Farbnuancen verschmelzen bei näherem Blick mit zarten Tönen. Farbtupfer, die wie verblasste Blumen auf der Leinwand haften, eröffnen für den Betrachter neue Gedankenspielräume.“ (Paul Schrader auf: http://thankpaul.de/paul-schrader-gallery/, zugegriffen am 20.10.2020)
(Sophie Cieslar)