Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

17. Dezember 2020, 14:00 Uhr

1368

Robin Christian Andersen*

(Wien 1890 - 1969 Wien)

„Blumenlandschaft“
1928
Öl auf Leinwand
86,5 x 115 cm
Signiert rechts unten: R. C. Andersen

Provenienz

Richard Kantor (Erwerb direkt vom Künstler, siehe Andersens Beitrag „Erkenntnis“ in: Österreichische Kunst. Monatshefte für bildende Kunst, 1. Jg., 1929/30, Heft 10, August 1930, S. 3-8, Abb. S. 8);
seit Mitte der 1930er Jahre Privatbesitz, Österreich;
ca. 1970 vom Voreigentümer im Kunsthandel erworben;
durch Erbfolge seit 1983 in österreichischem Privatbesitz

Das Gemälde wurde von Herrn Dr. Franz Smola für das Werkverzeichnis Robin Christian Andersen in der Reihe der Belvedere Werkverzeichnisse dokumentiert.

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Ergebnis: € 8.580 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Zu den von Robin Christian Andersen bevorzugten Motiven zählten zweifellos seit jeher Blumendarstellungen. Bereits in den Jahren um und vor 1918 spezialisierte sich der Künstler auf die Darstellung prachtvoller Blumenbouquets in Vasen und Schalen. In den 1920er Jahren bereicherte er dieses Genre mit sogenannten „Blumenlandschaften“. Dafür wählte Andersen einen Ausschnitt aus einer Gruppe von natürlich wachsenden Blumen, wie er sie etwa in einem Garten vorgefunden haben dürfte. Aufgrund der Nahsichtigkeit der Darstellung wird die Umgebung der Blumengruppe allerdings völlig ausgeblendet, der Blick konzentriert sich ausschließlich auf die Pracht der Blüten und Blätter.

Ein weiteres Beispiel einer solchen Blumenlandschaft Andersens fand sehr früh Eingang in die Sammlung der Österreichischen Galerie Belvedere, nämlich das Gemälde „Blumenlandschaft“, das in einem frühen Katalog des Museums mit 1928 datiert wird. Vermutlich sind beide „Blumenlandschaften“ nicht nur zur selben Zeit entstanden, sondern bildeten aufgrund der gleichen Bildformate möglicherweise sogar Pendants. Dafür sprechen auch ihre gleichen Bildtitel, die beide als Originaltitel verbürgt sind. Unter diesem Titel wurde nämlich das vorliegende, nun zur Versteigerung gelangende Gemälde in der Zeitschrift „Österreichische Kunst. Monatshefte für bildende Kunst“, 1. Jg., 1929/30, abgedruckt, wo es neben weiteren Werken des Künstlers als Illustration für einen von Andersen selbst verfassten Beitrag diente. Und das Werk des Belvedere wurde ebenfalls unter diesem Titel bereits im Jahr seiner Entstehung vom Museum erworben.
(Franz Smola)