Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

10. April 2019, 14:00 Uhr

0849

Tapisserie

Flämisch, um 1700
Wolle und Seide, gewebt; mythologische Darstellung, vermutlich der drei Chariten (Grazien), die zwischen Bäumen stehen und nach Blumen suchen; im oberen Bereich der Rahmenbordüre eine Kartusche mit einem Wappen, im unteren Bereich eine Kartusche mit einem Segelschiff mit leuchtender Schiffslaterne und der Inschrift: "(FUL)GET LUCENTIBUS UNDA" (Vom Licht erglänzt die Welle); mit Stoff unterlegt; Altersspuren, kleine alte Ausbesserungen
320,5 x 285 cm

Provenienz

Sammlung Heinhold Hofstätter, Schloss Schwallenbach;
Versteigerung im Dorotheum Auktion „Schloss Schwallenbach“ am 12.09.2016, Lot 190;
österreichische Privatsammlung

Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Ergebnis: € 10.880 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die Tapisserie zeigt vermutlich drei Chariten, die in einem Wald nach Blumen suchen. Chariten sind in der griechischen Mythologie "Untergöttinnen" und Dienende der Hauptgötter, die mit Aphrodite, aber auch mit Hermes und Apollon in Verbindung stehen. Sie entsprechen in der römischen Mythologie den drei Grazien. Die Kartusche im unteren Rahmenbereich mit einem Segelschiff mit leuchtender Schiffslaterne und der Inschrift: "(FUL)GET LUCENTIBUS UNDA" (Vom Licht erglänzt die Welle) soll vermutlich darauf hinweisen, dass man in der Dunkelheit nicht ohne Licht unterwegs sein soll - weder auf dem Meer, noch am Lande, da man sich sonst nicht zurechtfindet. Auch die Chariten würden in der Finsternis keine Blumen finden. Gesamt betrachtet ist die Aussage der Darstellung also, dass man aufmerksam und stets mit wachen Sinnen durchs Leben gehen soll.