Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

10. April 2019, 14:00 Uhr

0512

„Hochzeitspokal von Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach und Maria Jacobina Nützel von Sündersbühl“
Thüringen, Eisenach, um 1716
farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; flacher Stand mit umlaufendem Lorbeerkranz; hohler Balusterschaft mit Ringscheiben; zylindrisch eingezogener, mattierter Kuppaansatz; auf der Kuppa frontseitig das Allianzwappen der Familien Ebner von Eschenbach (rechts) und Nützel von Sündersbühl (links) von einem geflügelten Putto mit Olivenzweig getragen, rundum die Inschrift: „Was EBEN ist und NÜTZE das segne GOTT und schitze“; rückseitig eine Verkleinerungslinse über polierter Schabracke mit Laub- und Bandelwerk; Bordüre aus Blütenzweigen und geblänkten Perlenketten
H. 22 cm

Provenienz

1989 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 53, Nr. 259;
1989 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien

Literatur

vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, Abb. 570, Taf. XXII, S. 163;
vgl. Rudolf von Strasser/Walter Spiegl, Dekoriertes Glas, München 1989, Nr. 175, S. 304

Schätzpreis: € 3.500 - 7.000
Auktion ist beendet.

Hieronymus Wilhelm Ebner Ritter von Eschenbach (1673-1757) war Staatsmann, kaiserlicher Rat, Nürnberger Politiker, Büchersammler und Besitzer dieses Glases. Er heiratete in dritter Ehe im Jahre 1716 die erst 17-jährige Maria Jacobina Nützel, Tochter des Reichsschultheißen Wolf Jakob Nützel. Sie war 26 Jahre jünger, gebar ihm 10 Kinder, begleitete ihn auf seinen diplomatischen Reisen und starb lange nach ihm 80-jährig.
Mit dem frühen Tod des einzigen Enkelsohnes erlosch 1793 die Linie. Die Familienschätze wurden von den Hallein’schen und Kressischen Allodialerben 1813 und 1819 öffentlich versteigert, wodurch sie gänzlich zerstreut wurden.