Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

01. Dezember 2018, 15:00 Uhr

0713

Heimo Zobernig*

(Mauthen 1958)

„o.T.“
2013
Acryl auf Leinwand
100 x 100 cm
Rückseitig signiert und datiert: Heimo Zobernig H2 2013-055

Provenienz

erworben 2014 in der Galerie Meyer Keiner, Wien;
seither Privatsammlung, Schweiz

Schätzpreis: € 30.000 - 50.000
Ergebnis: € 39.600 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Heimo Zobernig vermag immer wieder aufs Neue zu überraschen. Einer bestimmten künstlerischen Kategorie lässt er sich nicht zuordnen, zu vielfältig, scheinbar inkohärent ist sein Werk, dabei ist genau das an seinem Schaffen das Kohärente. Er „beschritt alle Kategorien und im selben Zug unterminierte er sie. Er hat sie auf den Kopf gestellt, sie postuliert und zugleich in Frage gestellt. Grenzen hat er negiert, Hierarchien missachtet“ (Margareta Sandhofer in: http://www.meyerkainer.com/artists/Heimo-Zobernig/exhibition-2015/press.php, zugegriffen am 21.10.2018). Zobernig befindet sich in einem dauerhaften Diskurs mit sich, der Welt und dem eigenen Werk.

In den Jahren 2013 und 2014 entsteht eine malerische Werkgruppe, in der sich der Künstler mit dem Verhältnis von geometrischer Abstraktion zum gestische Duktus auseinandersetzt. Mit Tape abgeklebte schwarze und blaue Rasterlinien schaffen ein Gerüst für ein dramatisches und äußerst komplexes Bildgeschehen. „Farbschichten, klare und kurvige Linien und Schleifen sind miteinander dicht verwoben. Durch das sukzessive Abnehmen von Klebestreifen ist tiefer Liegendes wieder hervor getreten. Zeitliche Ebenen des Entstehungsprozesses sind simultan sichtbar.“ (Sandhofer, s. o.) Während der Raster schon immer im Zentrum von Heimo Zobernigs Schaffen stand, so kommt hier das gestische Vokabular neu hinzu. Doch das darf keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass hier nichts dem Zufall überlassen, alles geplant ist. Zobernig hinterfragt das Verhältnis von Figur und Grund und destabilisiert Raum und Fläche, Oben und Unten. (Sophie Cieslar)