Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

20. Juni 2018, 18:00 Uhr

0870

VOKA*

„New York City“
2016
Acryl auf Leinwand; gerahmt
130 x 170 cm
Signiert rechts unten: Voka

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 29.040 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

1965 geboren, lebt und arbeitet VOKA in Puchberg am Schneeberg in Niederösterreich. Als Markenzeichen für seine Kunst prägte er den Begriff "Spontanrealismus", unter dem er die wiederentdeckte Ernsthaftigkeit in der Zeitgenössischen Kunst verstanden wissen will. Mit einem unverwechselbaren Malstil, der sich aus der Dynamik des Augenblickes entwickelt, vermittelt er traditionelle, in der Kunst gültige Werte in einer neuen, dem Zeitgeist entsprechenden Interpretation.

Die Welt ist oftmals kein guter Ort, umso mehr geht der Künstler VOKA in die Offensive – nicht mit unbändiger Wut auf die Verhältnisse, sondern mit kaum erlahmendem Mal-Eifer und Sinn für das Schöne. VOKA hat, wie er rückblickend feststellt, „immer gemalt – mehr oder weniger ohne den ausdrücklichen Wunsch, Künstler werden zu wollen.
Als Autodidakt hat er sich durch die Malereigeschichte gearbeitet. Dabei ging er stufenweise über zum Konkreten, Materiellen, zur stofflichen Dominanz der Farbe – freilich ohne das Abbildhafte zu negieren.
Es ist ein langer Prozess der Neudefinition alter Werte und er verlangt ständiges handwerkliches Training. VOKA ist fasziniert von der Fähigkeit der Alten Meister, „den Schmerz des Seins“, wie es bei E.T.A. Hoffmann heißt, „in höchste Lust zu verkehren“. Bis zum Jahr 2000 hat VOKA Bilder nur in Öl gemalt, parallel dazu (etwa ab 1995) aquarelliert er in der Natur. Ab 2000 beginnt er nach Methoden zu suchen, das Zufällige, das Heftige wie das Leichte, in die Malerei zu übertragen und nutzt dafür mehr und mehr schnell trocknende Acrylfarben.
Von Anfang an geht VOKA seinen eigenen Weg – quer zu den Orientierungen der Moderne. Seit dem Beginn der Moderne fühlten sich die tonangebenden Künstler dem nie Gesehenen verpflichtet. Sie wollten aus der Kunstgeschichte aussteigen, ihre Kunst sollte grundlegend anders und so einzigartig sein, wie sie selbst. VOKA dagegen bekennt sich zu den Alten. Es ist ihm höchstes Anliegen, seinen Vorläufern ebenbürtig zu werden. Er begegnet ihnen anhaltend wissbegierig und mit höchstem Respekt. VOKA liegt das Bewahren am Herzen und das Kreieren von Zusammenhängen.
Der Maler VOKA ist ein ungemein kraftvoller und energetischer Künstler. Seine spezielle Art des „Spontanrealismus“ hat etwas treibend Musikalisches. Dadurch, dass er völlig unverstellt, sozusagen auf offener Bühne, den Pinsel tanzen, Rückwärts-Salti schlagen und grooven lässt, bringt er seine Bilder tatsächlich zum Vibrieren und selbst Traditionalisten in Wallung. Unbeirrt geht er seiner Arbeit nach, die darin besteht, Stadtlandschaften und Porträts in ein Feuerwerk aus Emotionen und Farbtönen zu übersetzen. Diese Art des traditionsgebundenen Expressionismus stimuliert Heimwehgefühle nach der großen Zeit der Klassischen Moderne - bis man unverhofft auf eine subjektive Wendung in einer Komposition stößt, mit der er uns farbtraumversonnen in die Gegenwart zurückkatapultiert.
(Christoph Tannert, Direktor des Künstlerhaus Bethanien Berlin/ Deutschland)