Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

25. April 2018, 16:30 Uhr

0495

Tapisserie

Elsass/Basel, datiert 1608
Wolle und Metallfäden; Darstellung von Bathseba auf der linken Seite mit zwei Begleiterinnen, in der Mitte der Bote Davids, rechts steht David mit der Harfe am Fenster; Pflanzenstaffage; auf einen Schriftband die Bezeichnung: "David entheiligt seinen Leib / mit Berseba Urias Weib. 1608"; rückseitig Papieretikette "Sammlung Figdor / No 28 / 1. Auktion, Wien"
76 × 72 cm

Provenienz

Sammlung Kuppelmayr, München;
Sammlung Roman Abt, Luzern;
bis 1930 Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien;
seit den frühen 1970er Jahren in einer Wiener Privatsammlung
2010 Auktionshaus im Kinsky, 81. Auktion, Lot 20;
Privatsammlung, Österreich

Literatur

Otto von Falke (Hg.), Die Sammlung Dr. Albert Figdor Wien, 1. Teil, Glückselig Wien 1930, Nr. 28

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 19.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Diese Tapisserie befand sich vor 1930 im Besitz Dr. Albert Figdors (Baden 1843-1927 Wien), einem der größten Kunstgewerbe-Sammler Europas. Figdor entstammt einer reichen Bankiersfamilie. Wie schon sein Vater, interessierte sich auch Albert bereits in jungen Jahren für Kunst und er vereinte im Laufe seines Lebens einfache Volkskunst, Silber- und Goldschmiedarbeiten, Zinn, Kassetten, Judaica, Bücher, kulturhistorisch interessante Objekte, seltene Möbel, meisterliche Skulpturen und vieles mehr zu einer erstaunlichen und höchstbedeutenden Sammlung. Der Großteil seiner Sammlung ging nach seinem Tod nach Berlin; ein im Verhältnis zur ursprünglichen Größe des Figdor´schen Bestandes geringer Anteil verblieb in Wien. Aufstellung fanden die zahllosen Kostbarkeiten in seinem eigenen Palais in der Löwelstrasse 8 im 1. Wiener Gemeindebezirk (Figdorpalais), wo jeder nur erdenkliche Platz für die Präsentation genutzt wurde.
Wie in dem Versteigerungskatalog aus dem Jahr 1930 von Otto von Falke bemerkt wird, musste sich Fidgor beim Erwerb großer Wandtapisserien aus Platzgründen einschränken. Aus diesem Grund wählte er auch bevorzugt kleinere gewebte Wandbehänge, wie etwa die hier angebotene Tapisserie. (RH)
Literatur: Felix Czeike, Historisches Lexion Wien, Bd. 2, S. 301