Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

24. April 2018, 17:00 Uhr

0901

Hans Makart

(Salzburg 1840 - 1884 Wien)

„Blumenstück mit Blütenzweigen und Pfingstrosen“
1883/84
Öl auf Leinwand
85,5 x 105 cm

Provenienz

1973 Kunsthandel Kalb, Wien;
1978 Fischer Fine Art, London;
Privatsammlung, Österreich

Literatur

Gerbert Frodl, Hans Makart. Monographie und Werkverzeichnis, Salzburg 1974, S. 417, WV-Nr. 429 (SW-Abb.);
Gerbert Frodl, Hans Makart. Werkverzeichnis der Gemälde, Wien 2013, S. 293, WV-Nr. 503 (Abb.)

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Hans Makart war eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit, die einer ganzen Epoche seinen Namen gab. Mehr als eine Dekade lang gab es keinen Künstler, dessen Ruhm mit seinem vergleichbar gewesen wäre. Die Sinnlichkeit seiner Farben, seine Selbstdarstellung als Malerfürst, sein Einfluss auf Wohnstil und Mode blieben beispiellos. Makarts berühmtes Atelier, in dem prunkvolle Kostümfeste gefeiert wurden, war eine Touristenattraktion Wiens. Besucher aus aller Welt gingen hier ein und aus, sogar die Kaiserin.

Geboren wurde der Künstler 1840 in Salzburg, er stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Verwaltungs-Kontrolleur im Schloss Mirabell, wo Makart auch aufwuchs. Seine erste Ausbildung erhielt der junge Künstler in der Maler-Vorbereitungsklasse an der Wiener Akademie. Vom Studium in Wien war er wenig begeistert, da ihn das Kopieren von Gipsbüsten eher enttäuschte und kaum künstlerisch anregte. Er ging wieder zurück nach Salzburg, wo er bei einem Graveur eine Lehre begann, bis ihm der Erzbischof von Salzburg die Möglichkeit eröffnete, in München an der Akademie bei Karl von Piloty zu studieren.
Bald zeigte sich seine außergewöhnliche Begabung und Virtuosität; sein Lehrer, davon überaus beeindruckt, lieh ihm Geld für Studienreisen nach London, Paris und Rom. Im Alter von nur 28 Jahren gelang Hans Makart der künstlerische Durchbruch: Von seiner „Pest in Florenz“ zeigte sich das Münchner Publikum begeistert. Zahlreiche Aufträge, und damit die finanzielle Unabhängigkeit, waren die Folge.

1869 wurde Hans Makart vom Kaiser nach Wien berufen und erhielt in der Gusshausstraße ein Atelier. Bei dessen Ausstattung setzte er die Maßstäbe für jenen Lebensstil, den das wohlhabende Bürgertum in der Folge übernahm. 1879 wurde Hans Makart zum Professor an der Akademie ernannt. Mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, starb der Künstler 1884, erst 44-jährig in Wien.