Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

21. Juni 2017, 18:00 Uhr

0867

Kiki Kogelnik*

(Graz 1935 - 1997 Wien)

„Keep warm/ The day the puppets came to Kikis studio“
1987/89
Öl auf Leinwand; gerahmt
114 × 124,5 cm
Monogrammiet und datiert links unten: KK 89
Rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: Kiki Kogelnik 1989, "Keep warm", The Day The Puppets Came To Kiki's Studio, Mono '87

Provenienz

österreichische Privatsammlung

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 27.720 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die in Kärnten geborene und international vielbeachtete Malerin Kiki Kogelnik hat mit diesem Werk ein aufwühlendes Bild geschaffen, das starke Präsenz hat und in sich zwei völlig unterschiedliche Bildwelten trägt. Die Spannung der Arbeit entsteht einerseits durch das unruhige Geflecht aus breiten, roten Pinselstrichen im Hintergrund, andererseits durch die grell-rote Scheibe, die darüber gelegt wirkt, und die durch eine blaue Linie akkurat, und dem Blatt einer Kreissäge ähnlich, begrenzt ist. Die Auslassung im Mittelteil gibt den Blick auf die Grundierung frei. Zusätzlich verstörend wirken die drei kreisrunden Flecken, deren kleine Ausbuchtungen dem Titel „THE DAY THE MUPPETS CAME TO KIKI´S STUDIO“, der in Blockbuchstaben auf der Rückseite der Arbeit zu lesen ist, assoziativ Leben einhauchen.
Kiki Kogelnik stand am Beginn ihrer Karriere dem Informel und dem Abstrakten Expressionismus und deren Protagonisten wie Arnulf Rainer, Wolfgang Hollegha oder auch Maria Lassnig nahe. In den 1960er-Jahren und mit ihrer Übersiedlung in die USA entwickelte Kogelnik die, für sie später charakteristische, Reduktion des Körpers auf seine Umrisslinie und näherte sich in Form und Farbe der Pop Art ihrer Malerfreunde Andy Warhol, Claes Oldenburg oder Roy Lichtenstein an.
Die vorliegende Arbeit stammt aus den späten 1980er-Jahren, als Alltagsgegenstände und Zeichen Eingang in Kiki Kogelniks Bilder fanden. Erst in den 1990er-Jahren, dem letzten Jahrzehnt ihrer künstlerischen Tätigkeit, zeigte der Großteil ihrer Arbeiten abstrahierte Gesichter. (Clarissa Mayer-Heinisch)