Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

21. Juni 2017, 18:00 Uhr

0849

Alfred Hrdlicka*

(Wien 1928 - 2009 Wien)

„Schubert Zyklus“
1996/1997
Zyklus von 10 Bronzen (Bronze nach Ton); Auflage: Alfred Hrdlicka sieht in seinem Gussbuch eine Auflage von "30 plus X E.A. und wenigen Probegüssen" vor
15,5×25×18 cm; 14×24×19 cm; 14×33×28 cm; 24×47×18 cm; 21×38×27 cm; 21×31×17,5 cm; 24,5×30×21 cm; 14,5×43×24 cm; 19×32×26 cm; 19×18×14 cm
Jede Skulptur ist monogrammiert und punziert: A.H. E.A.
Jede Skulptur mit Gießerstempel punziert: A.Zöttl Wien

Provenienz

Privatbesitz, Wien

Literatur

Galerie Ernst Hilger (Hg.), Alfred Hrdlicka. Franz Schubert, Zyklus von 10 Bronzen 1996/1997, Wien, 1997.
Christine Mielitz, Alfred Hrdlicka, Der Schubert-Zyklus, Dortmund 2003.

Wir danken dem Alfred Hrdlicka-Archiv / The Estate of Alfred Hrdlicka, Wien (www.alfred-hrdlicka.com) für seine Mithilfe! Auf Wunsch stellt das Alfred Hrdlicka-Archiv gerne eine kostenpflichtige Expertise aus.

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Das Leben eines Künstlers in zehn Bildwerken. Bronzen, die man ob des Titels und der Größe für harmlos halten könnte. Wäre da nicht die Signatur, die Intensität und unbeugsame Auseinandersetzung mit den Höhen und Tiefen des Menschseins verspricht.

Alfred Hrdlicka, eine der prägendsten Gestalten der österreichischen Kunst nach 1945, ist für seine aufrüttelnden und mitreißenden Arbeiten bekannt, die Zeit seines Lebens polarisierten. Im Zentrum seines Werks steht der Mensch – kein idealisiertes Wesen, sondern der demaskierte, wirkliche Mensch in all seiner Rohheit. Dabei ist der Blick des Künstlers nie abschätzig, sondern im Gegenteil mitfühlend und beinahe liebevoll vor der Ehrlichkeit und Nacktheit des Lebens. Die Kraft und schmerzhafte Intensität dieser Kunst kommt dabei nicht nur in monumentalen Steinen zum Ausdruck, sie zeigt sich genauso in seinem grafischen Werk und in kleineren Arbeiten wie dem vorliegenden Zyklus.
„Ich bin in Wirklichkeit ein künstlerischer Vertreter des Selbstverständlichen. Ich glaube, dass die Kunst doch überhaupt nicht auskommen kann ohne dem, was mir ein Leitprinzip der Kunst ist. Und meine Kunst bildet den Menschen ab.“ (Alfred Hrdlicka)

Szenen menschlicher Intensität findet Hrdlicka zu Genüge im kurzen und extremen Leben Franz Schuberts, zwischen hoher Kunst und härtestem Alltag. Wie es dem großen österreichischen Bildhauer entspricht, wählt er Momente höchster menschlicher Intensität – Augenblicke der Entwurzelung, der Sexualität, der Krankheit, des Todes. Hrdlicka spricht zu uns durch diese existentiellsten aller Themen, ist nie modisch und immer zeitgemäß. Es ist unmöglich, sich dieser Wucht zu entziehen. (Nina Binder)