Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

20. Juni 2017, 18:00 Uhr

0245

Norbertine Bresslern-Roth*

(Graz 1891 - 1978 Graz)

„Füchse“
1970
Öl auf Jute
52 × 65 cm
Monogrammiert links unten: B·R
Rückseitig auf Etikett eigenhändig bezeichnet: "Füchse" Öl / Bresslern-Roth Graz

Provenienz

Privatbesitz, Graz

Ausstellung

2003 Graz, St. Veiter Schlössl, Kat. S. 88

Literatur

Helene Martischnig, Norbertine Bresslern-Roth (1891-1978). Das malerische Werk, Dipl.-Arb., Graz 1994, Abb. 350;
Michael Stoff, Bresslern-Roth. Eine Hommage im St. Veiter Schlössl zu Graz, 2003, Abb. S. 88;
Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 - 17. 04. 2017, WV-Nr. 426 (m. Abb.)

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Ergebnis: € 92.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Norbertine Bresslern Roths Gemälde fanden schon in den 1920er Jahren viel Anerkennung und wurden weltweit gesammelt. Ihre erste künstlerische Ausbildung genoss die Malerin an der Steirischen Landeskunstschule und an der Tiermalschule in Dachau. In Wien zeigte sich Ferdinand Schmutzer 1912 derart beeindruckt von ihrem Talent, dass er sie in sein Akademieatelier aufnahm, obwohl Frauen offiziell erst ab 1921 an der Kunstakademie studieren durften. Nach einer erfolgreichen ersten Ausstellung in der Wiener Secession 1914 ließ sich Norbertine Roth 1916 als freischaffende Künstlerin in Graz nieder. Den eigentlichen künstlerischen Durchbruch erlebte sie 1918 mit einer ersten Personale in ihrer Heimatstadt.

In späteren Jahren unternahm sie Reisen durch ganz Europa, wo sie sich in Tiergärten und in der freien Natur zu Tierstudien inspirieren ließ. En plein-air entstanden Skizzenblätter, die als Grundlage für ihre Gemälde dienten, die dann im Grazer Atelier gemalt wurden. In ihren Bildern setzt sie die Tiere wieder in die freie Wildbahn, in ihr natürliches Lebensumfeld. Beliebte Themen sind Tiermütter und ihre Kinder. Fasziniert zeigt sich die Malerin auch von Tieren, die um ihren Platz in der Hierarchie kämpfen oder als stolze Jäger ihre erlegte Beute präsentieren wie die Fuchsmutter, die ihren drei Jungen soeben eine Wildente zum Fraß vorgelegt hat.

Bresslern-Roth entwickelte einen unverwechselbaren Malstil, der das Dargestellte wie "weichgezeichnet" erscheinen lässt. Den Effekt der seidig-matten Oberfläche erzielte sie, indem sie auf hell grundierter Jute malte. Die körnige Struktur des Trägermaterials mindert die Schärfe der Konturzeichnung, lässt die Farben fließend ineinander übergehen und verleiht den Gemälden eine samtige Oberflächentextur. (CMG)