Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

20. Juni 2017, 18:00 Uhr

0205

Max Oppenheimer*

(Wien 1885 - 1954 New York)

„Das tägliche Leben: Rettiche“
1934
Öl auf Leinwand
26 × 30 cm
Signiert links unten: MOPP.

Provenienz

1934 oder vor dem Winter 1935 direkt vom Künstler erworben, Privatbesitz Österreich;
vom Vater des jetzigen Eigentümers in den 1960er Jahren erworben;
seither Privatbesitz, Europa

Ausstellung

1935/36 Wien, Secession, Kollektivausstellung MOPP. CXXXIX. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstler, Nr. 18 (o. Abb.)

Literatur

Marie-Agnes von Puttkamer, Max Oppenheimer - MOPP (1885-1954). Leben und malerisches Werk mit einem Werkverzeichnis der Gemälde, Köln / Weimar 1999, WV-Nr. 232 (o. Abb.)

Wir danken Frau Dr. Marie-Agnes von Puttkamer für die freundliche Unterstützung und die wertvollen Hinweise.

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 19.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Im März 1932 war Max Oppenheimer von Berlin nach Wien zurückgekehrt, da die Folgen der Weltwirtschaftskrise und die instabile politische Lage, die 1933 in die Machtergreifung Adolf Hitlers münden sollte, in Deutschland für ihn als Maler ein Einkommen unmöglich machten.
Anlässlich seines 50. Geburtstages ehrte ihn die Wiener Secession im Winter 1935/36 mit einer insgesamt 56 Nummern, davon 36 Gemälden, umfassenden Personale. Es sollte seine letzte große Einzelausstellung überhaupt werden, nur noch gefolgt von einer kleineren im amerikanischen Exil in New York und Chicago. Einen Schwerpunkt der Ausstellung bildete eine Werkgruppe aus den Jahren 1934/35, die hier zum ersten Mal gezeigt wurde, mit dem Titel „Das tägliche Leben“, kleinformatige Stillleben mit Themen aus dem häuslichen Milieu. Zu dieser Werkgruppe gehört auch das Gemälde „Rettiche“ von 1934, das unter der Nr. 18 gezeigt wurde und zu den bereits verkauften Werken in Privatbesitz zählte. Oppenheimer vertiefte hier seine Beschäftigung mit dem Genre Stillleben, das bereits in den zwanziger Jahren eine größere Rolle in seinem Schaffen gespielt hatte. Stilistisch hatte er sich jedoch seit 1929 einer starkfarbigen spätimpressionistischen Malweise zugewandt.

Seinen Reiz der Frische und Beschwingtheit bezieht das locker hingeworfene kleine Kabinettstück aus lebhaften Farbgegensätzen: Es wird zur Gänze beherrscht von einem auf einem grauen Tischtuch in starker Aufsicht gezeigten weißen Teller mit einem darauf liegenden Messer und einem großen Bund ebenfalls weißer Rettiche, dazu kontrastierenden Farbtupfern eines violetten Rettichs und roter Radieschen sowie dem saftigen Grün der Blätterbüschel. (Marie-Agnes von Puttkamer)