Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

26. April 2017, 18:00 Uhr

0785

Leopold Carl Müller

(Dresden 1834 - 1892 Wien)

„Porträt eines Beduinenmädchens (Studie)“
Öl auf Holz
26 × 16,5 cm
Signiert rechts unten: L Müller
Rückseitig bezeichnet: Carl Leopold Müller / Geschenk an den Maler Adolf Schwarz / Wien

Provenienz

Adolf Schwarz, Wien (laut rückseitiger Beschriftung);
Kunsthandel Wien;
seit 1982 Privatsammlung, Wien

Literatur

Herbert Zemen (Hg.), Leopold Carl Müller im Künstlerhaus. Die Orientbilder, Wien 1998, S. 164-165, Farbtafel 1

Schätzpreis: € 7.000 - 14.000
Auktion ist beendet.

Die Sehnsucht nach fernen Ländern erfasste auch einige österreichische Künstler, allen voran Leopold Carl Müller, einer der wichtigsten aus der kleinen Gruppe jener Österreicher, die sich diesem Thema verschrieben haben. Der „Ägypten-Müller“, wie er genannt wurde, besuchte das Land am Nil erstmals 1873. Die Faszination für den Orient sollte ihn zeit seines Lebens nicht mehr loslassen, besuchte er doch in den folgenden Jahren insgesamt noch acht Mal Ägypten, wo er meist die Wintermonate verbrachte. Land und Menschen begeisterten ihn und er zeichnete kein verklärtes Bild des Orients, wie es im Westen so beliebt war - mit Haremsszenen, verführerischen Odalisken oder Sklavenmärkten, sondern er schilderte in seinem Werk ein authentisches Bild des Orients, das einfache Leben der arabischen Bevölkerung in den Städten und Dörfern sowie Wüstenlandschaften, die im grellen Sonnenlicht liegen. Angetan vom flirrenden, südlichen Licht, das alles in helle, weiche Farbtöne taucht und die bunten Farben „schluckt“, hatte sich Müller – ganz der „Wahrheit“ verpflichtet - der Freilichtmalerei verschrieben. Während seiner Aufenthalte in Ägypten hat Müller zahlreiche Skizzen und Naturstudien vor Ort gemalt, und diese für seine großformatigen Gemälde, welche im Atelier entstanden sind, verwendet. Gerade im kleinen Format zeigt sich Müllers Stärke und Fortschrittlichkeit. (MS)