Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

26. April 2017, 18:00 Uhr

0711

Rudolf von Alt

(Wien 1812 - 1905 Wien)

„Blick auf das Lichnowsky'sche Schloß Grätz bei Troppau (Schlesien)“
1844
Aquarell auf Papier
37 × 32,5 cm
Signiert und datiert rechts unten: R Alt 1844

Provenienz

wohl Dr. Robert Straub, Wien;
Privatbesitz, Wien

Ausstellung

wohl 1892 Wien, Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens, Künstlerhaus, Jubiläums-Ausstellung zu Alts 80. Geburtstag, Nr. 522

Literatur

vgl. Walter Koschatzky, Rudolf von Alt mit einer Sammlung von Werken der Malerfamilie Alt der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien/Köln/Weimar 2001 (2. Auflage), S. 372, WV-Nr. 44/39

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Ergebnis: € 10.240 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Rudolf von Alt war in den Jahren 1843-1847 mehrmals in Grätz bei Troppau (heute Hradec nad Moravicí), wo Verwandte der Ehefrau seines Bruders Karl wohnten. Dort lernte er auch Berta Maliczek kennen, die er im Jahr 1846 in Troppau heiratete, seine erste Frau Hermine war im November 1843 am Kindbettfieber gestorben. Bei seinen Aufenthalten in Grätz entstanden Serien von Ansichten und Interieurs des fürstlichen Schlosses Lichnowsky. Der Katalog der Jubiläumsausstellung zu Alts 80. Geburtstag (1892) listet allein 12 dieser Schloss-Ansichten, davon 11 aus dem Besitz von Dr. Robert Straub. Im Werkverzeichnis von Koschatzky ist für das Jahr 1844 unter der Nummer 39 möglicherweise unser Aquarell angeführt.

Vorliegende Darstellung des von einem Fluss durchzogenen Tals mit Blick auf Schloss Grätz, ist künstlerisch überaus reizvoll. Das Gebäude thront auf einer Anhöhe und der Blick des Betrachters wird direkt zum Bauwerk gelenkt, welches in eine malerische Waldlandschaft eingebettet ist. Architektur und Landschaft finden somit zu einer vollendeten Einheit. Die Licht- und Schattenwirkung sowie die feinen Abstufungen der Grüntöne der Bäume zeigen Alts erlesene Malweise. Der Künstler erfasste mit breitem, flüssigen Pinselstrich gekonnt die Örtlichkeit, verzichtet auf Staffage und setzte somit der Schönheit der Natur in der unmittelbaren Umgebung des Schlosses ein Denkmal. (MS)