Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

19. Oktober 2016, 17:00 Uhr

0950

Adalbert Franz Seligmann

(Wien 1862 - 1945 Wien)

„Fries mit der Allegorie zur 2. Symphonie von Franz Schmidt“
um 1914
Öl auf Leinwand; 8teilig
67,2 × 149 / 149,3 / 154,5 / 163,5 / 165 / 275 / 282,5 / 283 cm
Rückseitig bezeichnet: 2. Symphonie von Franz Schmidt
Rückseitig Stempel Historisches Museum Wien, Inv.-Nr. 71709/I-VIII

Provenienz

Ella Zirner-Zwieback, Wien;
Wien Museum, Wien;
2006 an die Erben von Ella Zirner-Zwieback restituiert;
Besitz des Schauspielers August Zirner;
Auktionshaus im Kinsky, Wien, 26. Februar 2008, Nr. 218;
europäische Privatsammlung

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 19.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

I. Satz, 1. Teil: Einleitung und erstes Hauptthema
I. Satz, 1. Teil: Seitenthema (Horn), dann tanzartiges Motiv
I. Satz, 2. Teil: Durchführung, Replik, Schluss (mit Beckenschlag)
II. Satz: Thema pastorale
II. Satz: Variationen 1-7
II. Satz: Schlussvariationen (Zigeuner- und Mänadentanz) 8-10
II. Satz: letzter Teil (Fuge, Choral, Schluss)
II. Satz: letzter Teil (Fuge, Choral, Schluss)

Der am 2. April 1862 in Wien geborene Historien- und Dekorationsmaler Adalbert Franz Seligmann betätigte sich auch als Illustrator und Fachschriftsteller. Er war Schüler an der Wiener Akademie unter Christian Griepenkerl und Carl Wurzinger, sowie Meisterschüler Alexander Wagners in München. Auf zahlreichen internationalen Ausstellungen erhielt das Wiener Künstlerhausmitglied viele Auszeichnungen. Er war 1889 bis 1891 am Wiener Konservatorium als Professor für Kostümkunde und ab 1898 als Lehrer an der Kunstschule für Frauen und Mädchen tätig. Bevor der Maler 1945 in Wien starb, erhielt er 1912 die Kleine Goldene Staatsmedaille und 1932 die Silberne Ehrenmedaille des Wiener Künstlerhauses.

Der hier angebotene Fries stellt eine Allegorie zur 2. Symphonie von Franz Schmidt (1874-1939) dar, welche in den Jahren 1911-13 komponiert und 1913 uraufgeführt wurde. Als Entstehungsdatum für den Fries kann wohl das Jahr 1914 angenommen werden.
Es wurde ursprünglich für den Musiksalon der Innenstadtwohnung (Wien 1, Kärntnerring 3, 3. Stock) von Ella Zirner-Zwieback (1878-1970) angefertigt. Die spätere Chefin des Wiener Modehauses "Ludwig Zwieback & Bruder" war auch ausgebildete Pianistin. Am Konservatorium lernte sie Franz Schmidt kennen, mit dem sie eine enge Freundschaft verband. Wie die Familienüberlieferung berichtet, spielten sie in Ella Zirner-Zwiebacks Musikzimmer vierhändig oder auf zwei Klavieren, so dass es nicht verwundert, dass sich die Hausdame dieses Zimmer nach einer Symphonie des Komponisten ausstatten ließ.