Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

19. Oktober 2016, 17:00 Uhr

0954

Hans Makart

(Salzburg 1840 - 1884 Wien)

„Allegorie der Liebe“
um 1880
Öl auf Leinwand
148 × 98 cm

Provenienz

Katherine O'Brian;
Sotheby's New York, 28. Mai 1981, Nr. 235;
Sotheby's New York, 17. Oktober 1991, Nr. 83;
Dorotheum Wien, 1163. Kunstauktion, 18. November 1992, Nr. 61;
Privatbesitz, Salzburg

Literatur

Tanja Ebner/Nikolaus Schaffer, in: Erich Marx und Peter Laub (Hg.) Hans Makart. 1840-1884, Salzburg Museum 2007, S. 280-281 (Abb.);
Gerbert Frodl, Hans Makart. Werkverzeichnis der Gemälde, Wien 2013, S. 255, WV-Nr. 423 (Abb.)

Schätzpreis: € 100.000 - 200.000
Ergebnis: € 166.400 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

In diesem Gemälde widmete sich Hans Makart dem poetischen Thema der „Allegorie der Liebe“. Wie eine märchenhafte Vision platziert der Künstler im Zentrum eine schreitende Frau. Ihr langes Haar, das zarte, helle Inkarnat und das leicht über die Hüfte fallende Tuch unterstreichen die Sinnlichkeit ihres Körpers. Ihr Blick ist auf eine Taube gerichtet, die gerade auf ihrer linken Hand gelandet zu sein scheint. Zarte Blüten bedecken den Boden und sie ist von spielenden Kindern umgeben. Im Gegensatz zu den historischen Gemälden, in denen Makart die Szenen sehr bewegt, fast unruhig darstellt, schwingt hier ein Gefühl von Idylle und Empfindsamkeit mit. Das Mädchen am rechten Bildrand blickt geheimnisvoll aus dem Bild heraus, wie man es bereits in seinem Werk „Die Ernte“ beobachten konnte.

Die Szene ist von Bäumen und den für Makart charakteristischen Palmenblättern hinterfangen. Tanja Ebner und Nikolaus Schaffer sehen in diesem Motiv einen Bezug zu Makarts Zyklus der "Fünf Sinne". Obwohl Makart die Frauenfigur so zentral präsentiert, ist diese Figur nicht im Sinne eines akademischen, makellosen Akts zu sehen. Ebner und Schaffer weisen besonders auf die Bauchpartie hin, die Makart „als Blickfang des Bildes, leuchtend weiß und verführerisch weich“ präsentiert. (vgl. Tanja Ebner/Nikolaus Schaffer, in: Erich Marx und Peter Laub (Hg.) Hans Makart. 1840-1884, Salzburg Museum 2007, S. 280). (SP)