Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

19. Oktober 2016, 14:00 Uhr

0690

„Dorf an einem Fluss“
Öl auf Holz, parkettiert
38,5 × 53 cm

Provenienz

Kunsthandel Brian Koetser, London, 1974;
Kunsthandel Bruno Meissner, Zürich, 1985;
Privatsammlung, Deutschland

Ausstellung

1985 Maastricht Pictura, bei Kunsthandel Bruno Meissner (als Wouter Knyff)

Literatur

Kunsthandel Brian Koetser, Ausstellungskatalog, Frühjahr 1974, Nr. 45 (mit Abb.);
Hans-Ulrich Beck, Künstler um Jan can Goyen. Maler und Zeichner, Augsburg 1991, S. 193, Nr. 530

Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Ergebnis: € 7.680 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Im Jahr 1600 in Haarlem geboren, gilt Frans de Hulst als einer der wichtigsten Vertreter der Haarlemer Landschaftsmalerei. Seine Darstellungen erinnern nicht nur an Werke Salomon van Ruysdaels, sondern auch an jene Jan van Goyens.

Das kleine Dorf schmiegt sich nah an das Ufer des ruhigen Flusses. Ein kleines Fischerboot legt gerade ab und an Land gehen die Personen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach. Auf dem Wasser sind zusätzlich zwei Segelschiffe erkennbar und am anderen Ufer im Hintergrund zeichnet sich bereits das nächste Dorf ab. Die Komposition strahlt Gleichgewicht und Ruhe aus. Hulst erreichte diesen Eindruck nicht nur durch die Wahl der Motive, sondern vor allem durch die sanfte Lichtstimmung, die das Gemälde in einen einheitlichen, farblichen Grundton taucht. Himmel und Land beziehungsweise Wasser nehmen einen gleichberechtigten Teil der Bildfläche ein, was ebenso zur Ausgewogenheit des Gemäldes beiträgt. Charakteristisch für Hulst sind die architektonischen Elemente als visuelle Hilfestellungen für den Betrachter, die er als Versatzstücke in seinen Gemälden immer wieder neu komponiert. Auch hier leiten die Häuser den Blick in die Tiefe, denn die Landpartie links gibt den Blick auf das gegenüberliegende Flussufer frei. Frans de Hulst war es kein Anliegen realistische Ansichten eines holländischen Flusses einzufangen, sondern eine Stimmung zu transportieren, die den Betrachter des Gemäldes in seinen Bann zieht (siehe Hans-Ulrich Beck, Künstler um Jan can Goyen. Maler und Zeichner, Augsburg 1991, S. 185-186).