Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

07. Juni 2016, 18:00 Uhr

0282

Ernst Nepo*

(Dauba 1895 - 1971 Innsbruck)

„Monte Sommano“
1919
Öl auf Leinwand
53 × 77,5 cm
Rückseitig auf Keilrahmen bezeichnet und datiert: Mt. Sommano 1919
Rückseitig auf Leinwand Monogramm-Stempel: NE

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Literatur

Vgl. Silvia Höller, Ernst Nepo. Zwischen Expression und Sachlichkeit, Bozen 2001, Tafel 2, S. 65 ("Monte Sommano", Bergiselmuseum Innsbruck)

Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Ergebnis: € 33.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die Grundlage für dieses Gemälde des Monte Summano (alte Schreibweise: Monte Sommano) bildeten wahrscheinlich Skizzen, die Ernst Nepo während seines Kriegseinsatzes an der Gebirgsfront im Gebiet des Monte Pasubio in den letzten beiden Kriegsjahren ausführte. Sie dienten ihm noch Jahre später als Vorlage für Landschaftsbilder, in denen er bewusst die Erlebnisse des grausamen Krieges ausblendete und sie in idealisierte Sehnsuchtsorte verwandelte.
Das mächtige Bergmassiv des Monte Summano, das sich singulär aus der Ebene von Vicenza hervorhebt, hat Nepo in zwei bekannten Versionen festgehalten, wobei die vorliegende, kleinere Fassung aus Privatbesitz einen noch stärker vom Jugendstil beeinflussten ornamentalen Charakter aufweist. Kräftige schwarze Linien umrahmen den breiten, ganz das Bild einnehmenden Bergrücken, umkränzt von stark stilisierten (Föhn-) Wolken. Der betonten graphischen Stilisierung gegenüber stehen kräftige Farben, die sich kontrastreich aneinanderreihen. Eine eigene Spannung ergibt sich aus der kraftvollen Vertikalität der Berge und dem horizontalen Gegengewicht der schweren, aufgebauschten Wolken. (MHH)