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Koloman Moser
(Wien 1868 - 1918 Wien)
„Stiefmütterchen mit Blumentöpfen“
um 1910
Öl auf Leinwand
50 × 100,5 cm
Monogrammiert rechts unten: KM
Nachlass-Stempel rückseitig auf Leinwand
Nachlass-Nr. 121 rückseitig am Keilrahmen
Provenienz
aus dem Nachlass des Künstlers (Editha Hauska, Karl und Dietrich Moser, Wien);
Kunstverlag Wolfrum, Wien;
Privatbesitz, Wien
Ausstellung
1920 Wien, Kunstverlag Wolfrum, Kolo Moser Nachlass-Ausstellung, 23. Nov. - 15. Dez., Nr. 121
Literatur
Werner Fenz, Koloman Moser. Graphik, Kunstgewerbe, Malerei, Salzburg 1984, Taf. 33, Abb. S. 105;
Maria Rennhofer, Koloman Moser. Leben und Werk 1868-1918, Wien 2002, Nr. 345, Abb. S. 203;
Gerd Pichler, Koloman Moser. Die Gemälde. Werkverzeichnis, Wien 2012, WV-Nr. 51, Abb. S. 93
Schätzpreis: € 100.000 - 200.000
Meistbot: € 270.000
Auktion ist beendet.
Das Gemälde „Stiefmütterchen mit umgekippten Blumentöpfen“ bezeugt Kolo Mosers Interesse für die Darstellung von Gartenmotiven und Blumendarstellungen. Die starkfarbigen bunten Blüten der Stiefmütterchen stehen im Kontrast zu den irdenen Blumentöpfen und zum Wiesengrün im Vordergrund. Verstreut im Gras liegend sind die Blumentöpfe in ihren stereometrischen Formen farbiger und formaler Kontrast zur üppigen Natur, die sich kraftvoll im Gemälde auszubreiten scheint.
Mosers Studien zur Farbenharmonie und zur Erzeugung des Lichts in einem Gemälde sowie die Fragen der künstlerischen Kontraste und der Verteilung der einzelnen Gegenstände im Bildraum beschäftigten den Maler zeitlebens. Eine besondere Rolle spielte hierbei das Verhältnis der genauen Naturwahrnehmung zur nachfolgenden künstlerischen Übersetzung und Überhöhung in farblicher und flächiger Verdichtung.
Mit dieser Motivwahl hatte Moser Gelegenheit, eine zentrale Fragestellung in seinem Werk zu thematisieren, nämlich das Verhältnis von Licht und Farbe in der Malerei. Ein alltägliches Motiv im direkten Umfeld des Künstlers – vielleicht aus seinem Garten auf der Hohen Warte in Wien oder bei der Villa Mautner-Markhof am Semmering – erlangt so Bedeutung in der malerischen Betrachtung des Künstlers. (Gerd Pichler)