Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

24. November 2015, 16:00 Uhr

0122

Sergius Pauser*

(Wien 1896 - 1970 Klosterneuburg)

„Katastrophe (Niemals vergessen)“
1945
Öl auf Leinwand
108 × 149 cm
Signiert und datiert rechts unten: Sergius Pauser 45
Rückseitig auf Atelieretikett bezeichnet: "Die Katastrophe" 149 x 108 cm Öl

Provenienz

Viktor Hufnagl (direkt beim Künstler erworben); Privatbesitz, Wien

Literatur

Rupert Feuchtmüller, Sergius Pauser, Monografie mit einem Werkverzeichnis der Ölbilder, Wien 1977, WV.-Nr. 397, m. Abb; Sergius Pauser 1896-1970, Ölgemälde, Katalog Österreichische Galerie Belvedere, mit einem Werkverzeichnis der Ölbilder von Angela Pauser, Wien 1996, WV-Nr. 415, Abb. S. 109

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 46.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Ein Inferno aus Flammen und Dunkelheit, sich verbergende, sterbende, tote Menschen, sogar Gevatter Tod selbst ist gekommen, das Schauspiel zu sehen. Und über allem, weiß und unheimlich ein Engel – wohl eher rächend als gütig verkündend. Mit „Katastrophe (niemals vergessen)“ reagiert Sergius Pauser auf die Hölle des zweiten Weltkrieges. Die schrecklichen Erlebnisse dieser Zeit bringen ihn zu einem Gemälde, das in seinem Thema und seinem Ausdruck Pausers gesamtem Werk entgegensteht. Die einzigen nahen Verwandten sind andere Bilder von Ohnmacht und Irrationalität: Traumdarstellungen, selten in Pausers Schaffen und doch immer wieder, gerade Mitte der 30er, auftauchend. Bilder wie das um 1935 entstandene „Fliegen, fallen, schwimmen (Traumerinnerung an Schwebezustände)“ oder „Katastrophentraum (Traumerinnerung)“ von 1937, teilen mit „Katastrophe“ den Bildaufbau aus zusammengewürfelten Eindrücken und Symbolen, die zerbrechenden Architekturen im Hintergrund und die fliegende Figur am Himmel und sie teilen auch die flirrende, irrlichternde Farbigkeit, und die dadurch entstehende bedrohliche, unheimliche Stimmung jenseits menschlicher Kontrolle, oder der Möglichkeit zum Verstehen. (Nina Binder)