Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

24. November 2015, 16:00 Uhr

0087

Willy Eisenschitz*

(Wien 1889 - 1974 Paris)

„Eveline“
um 1936
Öl auf Leinwand
73 × 92 cm
Signiert links unten: W. Eisenschitz

Provenienz

Wertheimer Foundation, Israel; AuctionArt - Rémy le Fur & Associés, Paris, 27. November 2013, lot 143; österreichischer Privatbesitz

Literatur

Bernard Denvir, Willy Eisenschitz, The Wertheimer Foundation, London 2004, Nr. 33, Abb. S. 64

Das Gemälde wird in den Nachtrag des Werkverzeichnisses Willy Eisenschitz von Jean Perreau aufgenommen.

Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Auktion ist beendet.

Eine anmutige junge Frau dominiert das Bild mit dem Titel Eveline. Es handelt sich um die Tochter des Landschaftsmalers Willy Eisenschitz und das Werk ist eines seiner raren Portraits. Die Bildgestaltung folgt den klassischen Regeln: Der klar strukturierte Hintergrund, der aus dem beiden Wandflächen in blau und weiß und dem roten Sofa besteht, umrahmt die Gestalt des Mädchens, sodass der Blick des Betrachters ungestört auf sie gelenkt wird. Das rosige Gesicht mit einem Gesichtsausdruck, der den starken Charakter und das Selbstbewusstsein des Mädchens erahnen lässt, die flächig ausgeführten Arme und Beine und vor allem das punkto Faltenwurf und Stofflichkeit aufwändig gemalte grünblaue Kleid, zeugen von impressionistischen Einflüssen.
Willy Eisenschitz (1889-1974) wurde in Wien in eine jüdische Familie geboren, verbrachte jedoch einen Großteil seines Lebens in Frankreich wo er in den 1930er-Jahren seinen künstlerischen Höhepunkt erlebte, der in der Teilnahme an der Pariser Weltausstellung 1937 gipfelte. Die französischen Impressionisten, aber auch Gauguin und Cézanne waren malerische Vorbilder für den Künstler und viele Motive für seine Bilder stammen von Aufenthalten in der Provence, deren Landschaft und Licht ihn faszinierten. Eisenschitz arbeitete hauptsächlich mit pastos aufgetragener Ölfarbe. Er zählt zu den wichtigsten österreichischen Künstlern des 20. Jahrhunderts, wiewohl er lange Zeit in seiner Heimat sehr wenig Beachtung fand. (Clarissa Mayer-Heinisch)