Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

24. November 2015, 16:00 Uhr

0107

Pierre-Auguste Renoir

(Limoges 1841 - 1919 Cagnes-sur-Mer)

„Paysage à Cagnes“
um 1898
Öl auf Leinwand
30 × 38 cm
Signiert rechts unten: Renoir.

Provenienz

Roland Leten, Ghent (erworben 1953); Privatsammlung; Sotheby's London, sale 6. Dezember 1983, lot 21; Waddington Galleries, London; Galerie Salis, Salzburg; 1984 vom derzeitigen Besitzer erworben (österreichische Privatsammlung)

Ausstellung

1953 Ghent, Musée des Beaux-Arts

Literatur

Ambroise Vollard, Tableaux, Pastels et Dessins de Pierre Auguste Renoir, Paris 1989, vol. I, Nr. 415, Abb. S. 104 (abgebildet als Teil einer größeren Leinwand); Guy-Patrice & Michel Dauberville, Renoir Catalogue raisonné des tableaux, pastels, dessins et aquarelles 1895 - 1902, Paris 2010, Nr. 1999, Abb. S. 171

Das Bild war ursprünglich Teil einer etwas größeren Leinwand.
Das Gemälde wird in den in Vorbereitung befindlichen Werkkatalog "Renoir catalogue critique" des Wildenstein Institutes auf Basis des Archivs von Francois Daulte, Durand-Ruel, Venturi, Vollard und Wildenstein aufgenommen.
Zertifikat Wildenstein Institute Paris, vom 20. November 2014, liegt bei.
Das Bild wird gemäß §23 unserer Geschäftsordnung neuerlich - wir haben es bereits in unserer Auktion am 12. Mai 2015 angeboten - versteigert.
Resale according to §23 of our rules of procedure

Schätzpreis: € 100.000 - 200.000
Ergebnis: € 256.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Diese stimmungsvolle Landschaft „Paysage à Cagnes“ wurde von Pierre-Auguste Renoir während seines ersten Aufenthaltes in Cagnes im Süden Frankreichs gemalt. An diesem ruhigen Ort findet Renoir die Zeit sich mit der unberührten Natur zu beschäftigen, die seine späten Werke prägt.

In seinen Arbeiten vereint Renoir virtuos die Wärme und Tiefe der Natur. Die einsame Figur in dieser Darstellung wandert einen schmalen sich windenden Pfad entlang. Sie tritt eher beiläufig in Erscheinung und ist dennoch ein verbindlicher Teil der Landschaft. Die expressiven Pinselstriche und der reiche Farbauftrag sorgen für die vibrierende Bewegung des Pfads. Renoirs Farbpalette ist beruhigter und die Töne korrespondieren. Durch die Vermeidung von Konturen suggeriert er einen starken Einklang der Bildgegenstände. Die Landschaften, die im Süden Frankreichs entstehen, sind geprägt vom feinen amorphen Farbauftrag und einer lichthaltigen Farbpalette.

Pierre-Auguste Renoir gehört mit seinen impressionistischen Werken zu den führenden Künstlern der modernen Kunst.
Er beginnt seine Ausbildung zum Maler an der École des Beaux-Arts in Paris. Die hämische Meinung über die Kunst der Impressionisten hält Renoir nicht von seiner neuen Malweise ab. Renoir unternimmt in den 1880er Jahren Reisen in den Süden. Nach einigen Jahren künstlerischer Aktivität reist er in den Wintermonaten des Jahres 1898 nach Cagnes-sur-Mer. Das milde Klima des Mittelmeerraumes dient seiner Erholung und er beschließt 1903 Paris endgültig zu verlassen. Bis zu seinem Tode 1919 entstehen Landschaften, die durch ihre Tiefenräumlichkeit und gleichzeitige Loslösung der üblichen Bildgründe bestechen.
Pierre-Auguste Renoir hinterlässt ein umfangreiches Œuvre, das schon von Zeitgenossen wie Cézanne, Monet, Toulouse-Lautrec oder van Gogh bewundert wurde. (AKE)