1391
Josef Bergler der Jüngere
(Salzburg 1753 - 1829 Prag)
„Thomas Johann Kaspar Graf von Thun-Hohenstein (1737-1796)“
1796
Öl auf Leinwand
135 × 94 cm
Signiert, datiert und bezeichnet auf Schriftstück: Passau 1796 / Joseph Bergler
Provenienz
österreichische Privatsammlung
Schätzpreis: € 2.000 - 4.000
Meistbot: € 2.200
Auktion ist beendet.
Der hier Porträtierte war Sohn eines fürstbischöflichen Hofmarschalls und Kämmerers aus dem Adelsgeschlecht Thun und Hohenstein. Im Jahr 1756 wurde er Domherr in Passau, wo er auch 1771 zum Hofratspräsidenten und Domdekan ernannt wurde. Fürstbischof Leopold Ernst von Firmian spendete ihm im Januar 1771 seine Bischofsweihe. Während der Regierungszeit von Firmian oblagen dem Dargestellten die Verwaltungs-, Finanz- und Wirtschaftsangelegenheiten des Hochstifts. In der Wahl zum neuen Bischof nach dem Tod von Leopold Ernst von Firmian konnte er sich gegen seinen Kontrahenten durchsetzen und wurde im November 1795 zum neuen Fürstbischof ernannt. Bereits nach 11 Monaten Regierungszeit starb er an einem Sturz vom Pferd während eines Ausritts.
Aufgrund der Tatsache, dass bereits sein Vater, Joseph Bergler der Ältere (1718-1788), von Leopold Ernst Graf von Firmian gefördert wurde, hatte auch sein Sohn Josef Bergler der Jüngere eine enge Verbindung zu den Fürstbischöfen in Passau. Nach seiner Ausbildung im väterlichen Atelier ermöglichte ihm der Gönner seines Vaters zwischen 1776 und 1786 einen Studienaufenthalt in Italien. Der Tod des Fürstbischofs führte ihn zurück nach Passau, wo er von dessen Nachfolger, Fürstbischof Thomas Johann Kaspar Graf von Thun-Hohenstein, als Kammermaler berufen wurde. Josef Bergler der Jüngere lehrte auch an der neu gegründeten Akademie in Prag und wurde 1815 sogar zum Direktor ernannt.