Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

26. November 2015, 18:00 Uhr

1401

(Matthäus Seutter), „Atlas novus indicibus instructus“

„(Matthäus Seutter), „Atlas novus indicibus instructus“, oder Neuer mit Wort=Registern versehener Atlas, Bestehend in 50. Seutterisch=Geographischen Haupt= und Special-Tabellen … Zusammen gesetzet … von Matthäo Roth, Kayserl. Hof=Kriegs=Agenten.“
Wien, Leopold Johann Kaliwoda, 1736

Schätzpreis: € 1.000 - 2.000
Ergebnis: € 5.760 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Wien, Leopold Johann Kaliwoda, 1736
Gestochener Titel mit zeitgenössischem Kolorit, rot-schwarz gedruckter Titel, 6 nicht nummerierte Blätter (Widmung an Kaiser Karl VI., Privileg, Vorrede, „Anleitung zur Geographie“ mit einem Verzeichnis der Karten), 53 doppelblattgroße gestochene Karten, die Sternkarte mit zeitgenössischem Kolorit, alle übrigen Karten mit zeitgenössischem Grenz- und Flächenkolorit; nach einzelnen Länderkarten 43 doppelblattgroße und 7 blattgroße „Index“-Blätter eingebunden; im gestochenen Titelblatt ein durch das ganze Blatt gehender Riss alt hinterlegt, eine Karte mit einem etwas in die Darstellung gehenden Ausriss im linken Rand, 5 Karten mit größeren Einrissen und Fehlstellen in den Rändern, 19 Karten mit kleineren Einrissen in den Rändern, einige Karten in den Rändern etwas angeschmutzt, beinahe alle Karten mit kleinen Einrissen im Bug des unteren Randes, eines der „Index“-Blätter etwas lose; zeitgenössischer brauner Lederband, stark berieben und bestoßen, der Rücken unten und oben beschädigt, groß 2°.
Provenienz: Privatbesitz, Österreich

Christian Sandler, Johann B. Homann, Matthäus Seutter und ihre Landkarten, 1963, S. 14, Nr. 4 (Erstausgabe von 1728); Johannes Dörflinger und Helga Hühnel, Atlantes Austriaci, I/1, 1995, S. 129, Roth A (1736).
Dritte Ausgabe, die beiden früheren Ausgaben sind 1728 und 1730 erschienen.
„Der ansonsten unbekannte kaiserliche «Hofkriegsagent» Matthäus Roth … stellte einen Atlas aus Karten Matthäus Seutters zusammen. Um ihn für Benutzer besonders brauchbar zu machen – gedacht war speziell an das «zeitunglesende Publikum» –, versah er ihn mit alphabetischen Ortsverzeichnissen, sogenannten «Particular-Registern», für jede einzelne Tafel … Die erste Auflage des Atlasses von Roth-Seutter erschien 1728 beim kaiserlichen Buchdrucker Johann Peter van Ghelen … Zu den schon vorhandenen Seutter-Karten, die aus Augsburg bezogen wurden, stellte man in Wien bloß das Titelblatt, die Textseiten sowie die Ortsregister her … Bereits zwei Jahre später folgte eine vermehrte Neuausgabe … Zuletzt erschien der Atlas 1736, gegenüber der zweiten Auflage unverändert, beim Universitätsbuchhändler Kaliwoda“ (Franz Wawrik, Berühmte Atlanten, 1982, S. 213).
Der Atlas enthält eine Himmelskarte, eine Weltkarten und Karten von Europa, Asien, Afrika, Amerika, Portugal, Spanien, Belgien (2), Großbritannien, Dänemark, Norwegen, Russland (2), Türkei, Griechenland, Palästina, Ungarn, Böhmen, Polen, Schweiz, Luxemburg, Krain, Frankreich (3), Italien (8), Deutschland (12), Österreich (6).