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Der in Rotterdam geborene Herman Saftleven, orientierte sich am Beginn seiner Karriere an der Landschaftsmalerei Antwerpens und übersiedelte sehr früh nach Utrecht. Auf einer seiner Reisen in das Rheingebiet lernte er die Gegend und die Seitentäler des Flusses kennen. Diese Eindrücke hielt er in unzähligen Zeichnungen fest und zehrte von diesem Motivschatz über seine gesamte Schaffenszeit hinweg. In seinen Grafiken und Gemälden setzte Saftleven die verschiedenen gesammelten Motive zusammen. Das Ergebnis war vielfältig und reichte von topografisch exakten Darstellungen bis hin zu reinen Phantasielandschaften. Charakteristisches Merkmal seiner Gemälde ist der Ausblick auf ein Flusstal, welches von Felsformationen gesäumt wird; auf den Anhöhen befinden sich Burgen oder befestigte Städte. Auch Schiffsstationen, Fischerboote oder Häuser am Ufer sind bevorzugte Bildelemente des Künstlers. Zusätzlich besiedelte Saftleven seine Szenen mit Staffagefiguren, meist Bauern, Fischer oder Reisende, die durch ihre Geschäftigkeit die Darstellungen beleben.

In dem vorliegenden Gemälde sehen wir eine Überschaulandschaft, die dem Betrachter die Weite des Rheintales vermittelt. Auf dem Felsen im Vordergrund erkennt man Wanderer auf ihrer Rast. Der Mittelgrund wird wiederum von einer Insel mit einem Turm links und einer Stadt mit einer erhöhten Festung auf der rechten Seite dominiert. Ein dunstiger Nebel liegt in der Ferne über dem Fluss, der die besondere Stimmung von Saftlevens Landschaften heraufbeschwört. Im Museum voor oude Kunst in Brüssel existiert eine Zeichnung aus demselben Jahr, deren Komposition, trotz einiger veränderter Details, mit dem ausgeführten Gemälde übereinstimmt (Abb.1, vgl. Wolfgang Schulz, Herman Saftleven. Leben und Werke. Mit einem kritischen Katalog der Gemälde und Zeichnungen, Berlin/New York 1982, S. 348, WVZ-Nr. 856, Abb. 173).