Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

16. Juni 2015, 15:00 Uhr

0012

Stephan Kessler

(Donauwörth 1622 - 1700 Brixen)

„Allegorie des Frühlings“
Öl auf Leinwand
119 × 170 cm

Provenienz

europäischer Familienbesitz

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 32.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Eine weitere Jahreszeitenserie, ebenfalls im Diözesanmuseum Brixen, basiert hingegen auf Vorlagen Jacopo Bassanos und stellt das saisonbedingte Leben und Arbeiten der einfachen Landbevölkerung in den Vordergrund. Ähnlich wie in der von „Chronos“ versinnbildlichten „Allegorie des Winters“ mit einem Dorf im Hintergrund, werden auch dort die Szenerien durch die Menschen gemeinsam mit ihren Haustieren belebt (Andergassen/ Stampfer, 2005, S. 220ff., Nr. 70-73). Der Winter zeigt des Weiteren die Sternzeichen ‚Steinbock‘, ‚Wassermann‘ und ‚Fische‘; die „Allegorie des Frühlings“ wird hingegen mit den Zeichen ‚Widder‘, ‚Stier‘ und ‚Zwillinge‘ überfangen. Die Darstellung der Tierkreiszeichen, welche in ihren kreisförmigen Unterlagen und in ihrer Anordnung im Himmel wohl auf die entsprechenden Sternbilder verweisen, sind aus weiteren Werken Stephan Kesslers bekannt, beispielsweise den sechs Monatsbildern „Juni“ bis „Dezember“ in Schloss Schenna (Andergassen/ Stampfer, 2005, S. 264ff., Nr. 97-103).
Stephan Kessler gehört zu den wichtigsten österreichischen Vertretern der Zeit des Übergangs von der Renaissance zum Barock. In Brixen mit seiner Werkstatt ansässig, wurde er zum gesuchten Maler des städtischen Klerus und des Adels. Damals wie heute ist es wohl gerade seine breite Erzählweise, die Kombination aus genremäßigem und höfischem Prunk, die den Reiz seiner Kompositionen ausmacht.