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Dieses wunderbar ausgeführte, signierte und 1658 datierte Gemälde zeigt Jan van Kessels ganzes Können als erfahrener Naturbeobachter und Feinmaler am Höhepunkt seiner Karriere in den 1650er Jahren. In farbenprächtiger Palette schmücken fünf Blumenarrangements eine plastische Steinkartusche. Die Figuren im Medaillon stammen, wie für diese Werke Jan van Kessels und den flämischen Brauch der Gemeinschaftsarbeiten typisch, von der Hand eines hinzugezogenen Figurenmalers. Der Inhalt des Medaillons hält hier jedoch eine ikonographische Besonderheit bereit. Von zwei Engeln gehalten, thront das Jesuskind auf einem rotleuchtenden Herz. Die Bildthematik gehört in den Bereich der frühen Herz-Jesu-Verehrung innerhalb der sogenannten ‚Devotio moderna‘, welche im 17. Jahrhundert in den Niederlanden ihren Höhepunkt in der persönlichen Frömmigkeit erreicht hatte.
Üppige Blumenstillleben mit einer subtil moralisierenden zweiten Leseebene waren sehr beliebt in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts. Das Hauptaugenmerk Jan van Kessels liegt jedoch in der detaillierten Ausführung der leuchtenden Blumenbouquets und deren verbindendem Blattwerk. In einem gekonnten Spiel von kompositorischer Fülle und Raum, platziert Jan van Kessel die vorwiegend in heimischen Gärten kultivierten Blumen, wie Rosen, Tulpen, Pfingstrosen und Nelken zwischen rankendem Grün, kleinen Knospen und sogar einem Brombeerast. Die greifbar aufgesetzten Wassertropfen genauso wie die besonders zahlreichen Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten unterstreichen weiters die Präzision in der Ausführung der kleinsten Details. In illustrierten wissenschaftlichen Texten oder direkt vor der Natur vom Künstler studiert, befinden sich unter den Insekten, welche das Stillleben charmant beleben, ein Pfauenauge, ein Kohlweißling, eine Libelle, und ein Maikäfer.