Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

27. November 2014, 17:00 Uhr

0940

Hans Makart

(Salzburg 1840 - 1884 Wien)

„Porträt Isabella Gräfin Potocka“
um 1880
Öl auf Holz
141 × 87,5 cm
Monogrammiert rechts unten: H.M.

Provenienz

Auktionshaus Samuel Kende, Wien, 18.5.1920, Nr. 131, von Robert Metzger (Wien) dort erworben; seither in österreichischem Familienbesitz

Ausstellung

"Makart und seine Zeit", Salzburger Residenzgalerie 1954, Kat.-Nr. 55; "Triumph einer schönen Epoche", Staatliche Kunsthalle Baden-Baden 1972; "aufmüpfig und angepaßt. Frauenleben in Österreich", Niederösterreichische Landesausstellung, Schloß Kirchstetten, 1998, S. 307, Nr. 22.4

Literatur

Auktionskatalog, Samuel Kende, Wien, 10.5.1920, Nr. 131, Tf. 11; Ann Tizia Leitich, Lippen schweigen, Geigen flüstern. Ewiger Zauber der Wiener Operette, Wien 1960, Abb. Tafel VIII; Gerbert Frodl, Hans Makart, Wien 1974, WV-Nr. 361, Abb.; Gerbert Frodl, Hans Makart, Belvedere, Wien 2013, WV-Nr. 414, Abb.

Schätzpreis: € 50.000 - 100.000
Meistbot: € 50.000
Auktion ist beendet.

Selten hat ein Künstler einer Epoche so sehr sein Gepräge verliehen wie Hans Makart der Wiener Gründerzeit. Es war naheliegend, dass sich die Damen der Gesellschaft dann auch von ihm bevorzugt porträtieren ließen, verstand er es doch wie kein anderer, ihre Persönlichkeit wie ihren Rang in sinnlichem Glanz hervorzubringen. Zu Beginn der 1880er Jahre entstand in enger Abfolge noch einmal eine Reihe von Porträts berühmter Schönheiten der Wiener Gesellschaft, in denen die ganze Klaviatur des Makartschen Farbenreichtums vollendet zutage trat. Er wählte dafür bevorzugt eine Dreiviertel Ansicht und als Hintergrund das für ihn typische tieftonige Rot, das die erotische Präsenz der Dame wie auch die Kostbarkeit ihrer Roben und ihres Schmuckes zu unterstreichen weiß.

Isabella Gräfin Potocka entstammte einer der wohlhabendsten polnischen Familien und war für ihre Schönheit und ihre gute Verbindung zum Kaiser selbst berühmt. Einmal mehr kann in diesem Porträt die einzigartige Farbmagie des Malers bewundert werden, wenn sich vor dem raffiniert changierenden "Makart-Rot" des undefinierten Hintergrundes markant die vornehme Gestalt der Gräfin abhebt und das schillernde Olivgrün der Samtjacke wie das elegante cremefarbene Kleid mit seinem zarten Spitzenkragen Farbkontraste von warmer, geheimnisvoller Sinnlichkeit erzeugen. (MHH)