Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

26. November 2014, 17:00 Uhr

0620

Antonius Braun

(Möhringen 1686 - 1728 Wien)

„Ringsonnenuhr“
Wien, datiert 1723
Bronze, gegossen, z. T. vergoldet, graviert; kegelförmiger Fuß mit gravierter Bordüre aus barockem Laub- und Bandelwerk; im Fuß selbstständige Horizontaleinstellung über Pendelgewicht; Gradeinstellung von 5-90, Stadtangaben, Stundenskala von IIII-XII und XII-VIII, Monatsschieber mit Skala von 5-31; an der Stundenskala signiert und datiert: "Antonius Braun. Fecit Viennae 1723"; sehr guter Erhaltungszustand
H. 21 cm

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Literatur

vgl. Maria Habacher, Mathematische Instrumentenmacher, Mechaniker, Optiker und Uhrmacher im Dienste des Kaiserhofes in Wien (1630-1750), S. 5-80 (darin besonders S. 53-63); vgl. Josef Nagler, Beschreibung der Rechenmaschine des Antonius Braun, S. 81-87, beide in: Blätter für Technikgeschichte, Technisches Museum für Industrie und Gewerbe in Wien, Forschungsinstitut für Technikgeschichte, 22. Heft, Wien 1960

Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Ergebnis: € 23.040 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Antonius (Anton) Braun war seit 1724 kaiserlicher Universitätsopticus. 1727 wurde er per kaiserlichem Entschluss ("Kann dem Braun alß dem tauglichsten geben werden") zum "Hoff Compaß- und mathematischen Instrumentenmacher" am Wiener Hof ernannt. Ein Mitgrund für diese, von Kaiser Karl VI. persönlich getroffene Entscheidung war sicherlich eine sensationsträchtige, von Braun vollkommen neu entwickelte Rechenmaschine für alle vier Grundrechunungsarten (Technisches Museum, Wien), die er kurz zuvor dem Kaiser widmete.
Antonius Braun gilt als großer Erfinder neuer Instrumente, war aber auch maßgeblich an der Verbesserung von bereits in Gebrauch befindlichen mathematisch-optischen Geräten beteiligt.