Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

24. Juni 2014, 16:30 Uhr

0225

Josef Danhauser

(Wien 1805 - 1845 Wien)

„Noli me tangere“
1833
Öl auf Leinwand
190 × 136 cm
Signiert und datiert rechts unten: Danhauser / 1833
Rückseitig Wiener Künstlerhausetikett: 1933/1617
(von Mag. Paul Rachler bestätigt)

Provenienz

Sammlung Hell; Sammlung Fam. Gsiller, Wien; Dorotheum Wien, 7. Mai 1906, Nr. 14 (Abb.); Sammlung Uhl, 1907; Gilhofer & Ranschburg, Wien, 75. KA., 'Versteigerung der Sammlung Carl Widakowich, Wien', 23. November 1937, Nr. 31 (Tafel 5, Abb.); Dorotheum Wien, 1167. KA., 15. Oktober 1963, Nr. 20; Dorotheum Wien, 1175. KA., 18. Februar 1964, Nr. 15; Schweizer Privatsammlung

Literatur

Auktionskatalog Sammlung Uhl 1907, Nr. 978; Alte und neue katholische Kunst. Führer durch die Ausstellung, Wien 1933, Nr. 30 (Abb.); Elisabeth Friedmann, Joseph Danhauser (Manuskript), Wien o.J. (1937/38) Nr. 83; Arthur Roessler, Josef Danhauser, Wien 1946, S. 81 (für Frau v. Hell); Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus, 1974, Bd. I., S. 216, Nr. 57; Veronika Birke, Josef Danhauser, 1805-1845. Gemälde und Zeichnungen, Wien 1983, S. 37, Nr. 23, Anm. 1; Sabine Grabner, Josef Danhauser. Biedermeierzeit im Bild, Belvedere Wien, 2011, WV-Nr. 123 (Abb.)

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 12.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Im chronologischen Verzeichnis der Arbeiten Danhausers, führt Arthur Roessler folgenden Vermerk an: Altarblatt, Magdalena und Christus, für Frau v. Hell. Dies ist wohl der Hinweis auf die erste Bisitzerin, möglicherweise sogar für die Auftragsgeberin des Gemäldes. Im Versteigerungskatalog Gilhofer & Ranschburg, Wien 1937, ist zu vorliegendem Gemälde, welches sich damals in der Sammlung Carl Widakowich befand zu lesen: "Dieses Bild war Jahrzehnte hindurch im Besitz der Wiener Bürgerfamilie Gsiller im ehemaligen Heldhause am Neubau der Schmuck einer kleinen Hauskapelle und fand gelegentlich (bei) der Frohnleichnams-Prozession auch öffentliche Verwendung als Altarbild. Siehe Katalog der Auktion Sammlung Hofrat Friedrich Uhl, Wien 1907, Nr. 978."

Unser Gemälde stammt aus der frühesten Schaffensperiode von Danhauser, die bis ungefähr 1836 reichte, und in der er mit Vorliebe religiöse Themen malte.
Das in seinen Dimensionen beeindruckende Werk zeigt Christus und Maria Magdalena. Dem Johannesevangelium zufolge, begegnete Maria Magdalena als erste dem Auferstandenen in der Nähe des leeren Grabes. Sie erkannte ihn jedoch nicht, sondern hielt in für den Gärtner. Erst als er sie bei ihrem Namen nannte, erkannte sie ihn. Als sie ihn berühren wollte, reagierte er mit dem Ausspruch "noli me tangere" (rühre mich nicht an). Jesus begründete sein Verbot damit, dass er noch nicht zum Vater aufgefahren ist. Er forderte jedoch Maria Magdalena auf, die Jünger zu informieren, somit wurde sie zur ersten Zeugin der Auferstehung Jesu Christi. (MS)