Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

24. Juni 2014, 16:30 Uhr

0325

Eugen Jettel

(Johnsdorf 1845 - 1901 Lussingrande)

„Heimkehr einer Schafherde“
um 1890
Öl auf Leinwand
63 × 86,5 cm
Signiert links unten: Eugène Jettel.
Rückseitig: Wachssiegel der Galerie Sedelmeyer, Paris

Provenienz

Auktionshaus Anton Stöckl, Wien, 16.12.1907, Nr. 35 (Sammlung Charles Sedelmeyer, Paris); Dorotheum, Wien, 205. KA., 13.12.1910, Nr. 395, Abb. Taf. XXIV (Sammlung Nicolas de Szemere, Wien); Galerie Fischer, Luzern, 19.10.1937; Kunsthandel Martin Suppan, Wien, 24.2.1975; Privatbesitz, Österreich

Literatur

Jahrbuch der Bilder- und Kunstblätterpreise, Bd. I/1910, Wien 1911, S. 88; Heinrich Fuchs, Eugen Jettel. Wien 1975, S. 196, WV-Nr. 432 (Abb.)

Schätzpreis: € 23.000 - 40.000
Auktion ist beendet.

Jettel faszinierten vor allem die strengen, hügellosen Ebenen, die sich mit dem weiten Himmel in horizontalen Schichten verbinden. Diese in der Natur begründete Harmonie entsprach Jettels eigenem ruhigen Wesen und seiner zurückhaltenden, subtilen Malerei. Natur wird damit gleichsam zu einem Spiegel der Seele ohne ins Sentimentale und Symbolistische abzugleiten. Dementsprechend aufwendig und vielschichtig vollzieht sich der Malakt selbst, wie es in diesem Gemälde in beispielhafter Weise zum Ausdruck kommt. Eine farbige glatte Farbschicht bezeichnet die große Komposition, die dann durch feine, oft nur pointierte Pinselstriche seine eigentliche Struktur und Kontur gewinnt. Das verleiht den Gemälden Tiefe, verändert den Eindruck von Nah- und Fernsicht und spielt mit der reizvollen Unruhe einer flimmernden Luft. Von radikaler Einfachheit ist die Komposition, die eigentlich nur aus zwei horizontalen Farbschichten besteht: einer monochromen, blauen Fläche des Himmels mit der fahlen Sonne als einzigen die Mitte bestimmenden Punkt und der erdfarbenen Ebene der Landschaft, rhytmisch zwischen Grün- und Brauntönen changierend. (MHH)