Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

13. Mai 2014, 17:00 Uhr

0022

Johann Kniep

(Wien 1779 - 1809 Wien)

„Cerro Veronese, Verona, Venetien“
Aquarell auf Papier
21,4 × 31,7 cm
Rückseitig links unten nummeriert und bezeichnet: Cero No. 38

Provenienz

Erben nach Erzherzog Johann; seit den 1970er Jahren Eigentum Prof. Dr. Walter Koschatzky, Wien; Galerie Kovacek, Wien; Privatbesitz, Deutschland

Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Auktion ist beendet.

Erzherzog Johann reiste zuerst am Nordufer des Gardasees nach Avio und Ala, zweigte bei Serravalle nach Brentonico ab, von wo aus er den Monte Baldo bestieg. Danach kehrte er, der Nummerierung der Blätter folgend, überraschenderweise wieder nach Süden zurück und zweigte östlich in das Gebiet der sogenannten 13 Gemeinden, auch Lessinien bezeichnet, ab. Neben Cerro werden noch Velo und Valbronio (vermutlich Selva di Progno) in der Reiseroute erwähnt, die alle zu diesen Gemeinden der zimbrischen Volksgruppe zählen. Dieser nicht unstrapaziöse Umweg war wegen der grenznahen Lage der Dörfer von militärischer Bedeutung, doch auch die außergewöhnliche kulturelle Situation dieser bedeutenden deutschen Sprachinseln dürfte das Interesse des Erzherzogs geweckt haben. Cerro Veronese liegt am Rande der lessinischen Hochebene und umfasst ein weit gestrecktes Gebiet mit verschiedenen Ortsteilen. Zur Zeit der Reise, im Jahr 1804, hatte Cerro kaum 500 Einwohner.

Im Aquarell wirft der Maler einen Blick zurück auf den Ort, den der Erzherzog zu Pferd gerade verlässt. Wir sehen ein stattliches Anwesen, wobei es sich um das älteste Haus des Ortsteils Busa handeln könnte. (MHH)