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Auction: Old Master Paintings

20. June 2013, 4:00 pm

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0055

Franz Christoph Janneck

(Graz 1703 - 1761 Wien)

„Christus u. d. Schriftgelehrten“
Öl auf Kupfer
43,3 × 35,5 cm

Estimate: € 18.000 - 35.000
Hammer price: € 16.000
Auction is closed.

Franz Christoph Janneck
(Graz 1703–1761 Wien)
Christus und die Schriftgelehrten im Tempel
Öl auf Kupfer; 43,3 × 35,5 cm
Provenienz: Österreichischer Privatbesitz
Gutachten Dr. Christina Pucher, 21. November 2012, liegt bei.

Die im Lukasevangelium beschriebene Erzählung „Jesus und die Schriftgelehrten im Tempel“ zählte im 18. Jahrhundert als Andachtsbild zu jenen Sujets, die sowohl bei weltlichen als auch bei geistlichen Auftraggebern große Beliebtheit fanden. In Jannecks Gesamtwerk nehmen religiöse Szenen einen wichtigen Platz ein. In vorliegender Darstellung des zwölfjährigen Jesus unter den Schriftgelehrten im Tempel befinden sich am linken Bildrand Josef und Maria, die mit ihrem Sohn das Passahfest in Jerusalem besucht hatten und diesen am Rückweg vermissten. Nach dreitägiger Suche fanden sie ihn schließlich im Tempel sitzend und sich mit den Gelehrten unterhaltend. Janneck stellt den Jesusknaben umgeben von Gelehrten dar, die sich in einer Säulenhalle um ihn versammelt haben, seinen Worten Gehör schenken sowie in ihren Büchern und Schriften lesen.
„In diesem Gemälde zeigt sich Janneck als wahrer Meister der figuralen Gestaltung. Im Speziellen gilt das für die sechs Gelehrten in der rechten Bildhälfte. Variierend in Haltung, Physiognomien und Kolorit zeigt Janneck eine in sich geschlossene harmonisch durchkomponierte Gruppe, deren Roben sich mit dem für ihn so typischen teigigen Faltenwurf präsentieren. Besonders hervorzuheben ist die subtile Gestaltung der Farbgebung. Feinste Abstufungen der Buntwerte der Hauptakteure im Mittelgrund, gedämpften Erdtöne im Vordergrund und die Abschwächung der Farben bis zu den „en grisaille“ gestalteten Figuren und Architekturteilen im Hintergrund sind hervorragende Qualitätsmerkmale im Schaffen Jannecks. Die Meisterschaft Jannecks zeigt sich in der exzellenten Beherrschung der künstlerischen Techniken. Er erzielt durch eine spezielle Behandlung des Malgrundes Kupfer ein Kolorit, das durch feinste Abstufungen und Changeant eine dem Emaille ähnliche Oberfläche erreicht. Dieser Technik und dem Malgrund Kupfer verdankt das Gemälde den außerordentlich guten Erhaltungszustand.“
(Gutachten Dr. Christina Pucher)