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Auction: Contemporary Art

06. March 2012

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0198

Markus Prachensky*

(Innsbruck 1932 - 2011 Wien)

„Montanara“
1971
Lack auf Karton auf Platte
55 × 45,5 cm

Estimate: € 10.000 - 15.000
Result: € 15.832 (incl. fees)
Auction is closed.

Markus Prachensky*
(Innsbruck 1932 - 2011 Wien)
Montanara
Lack auf Karton auf Platte
55 x 46 cm
1971
Signiert und datiert rechts oben: Prachensky 71

"Ich wollte aus dem geometrischen Raster, in dem ich gefangen war unbedingt heraus, wollte ausbrechen. Fast ein Jahr lang habe ich nur gezeichnet und dabei versucht, einen Gestus der Hand, man kann sagen: eine Hand-Schrift zu entwickeln, durch die ich frei werden, Freiheit gewinnen wollte. Nun hatte mich Rot immer schon fasziniert, ich wusste: Das ist die Farbe, in der ich mich ausdrücken kann. Die Farbe meines Lebens. Ja, das ist es: Schon sehr früh hatte ich die Vorstellung, Rot sei die Farbe meines Lebens. (…)
Man nimmt etwas auf von der Welt, das hat man dann in sich. Was ich daraus mache, ist aber nicht eine Reproduktion des Wahrgenommenen, sondern wird neu geschaffen. Es ist eigenständig wie das, was ich als Realität einer Landschaft erlebt habe. Ich muss also mit jedem Bild über das Gesehene hinaus, das neue Bild muss eine Intensität gewinnen, die derjenigen der erfahrenen Wirklichkeit entspricht, es muss ebenso neu und sogar stärker wirken als der Weltausschnitt, der dem Bild den Anstoss liefert. (…)
Die Eigenmächtigkeit der Farbe und das Zufällige am Ergebnis der Ausbrüche bleiben immer unter meiner Aufsicht. Was in der Wirkung nicht "stimmt", wird sofort gelöscht, ich habe sehr viel Ausschuss, Ansätze, die ich nicht gelten lasse. Was immer die Farbe als ihr Eigenes birgt und entäussert, muss zusammengehen mit meiner Hand. So binde ich die Farbe nicht mehr, wie noch Cezanne (so sehr er auch schon ihre Befreiung wollte) an die Aufgabe der Abbildung etwa einer Landschaft, sondern an mich. Das ist das Reglement. In der Tube ist die Farbe tot. Wenn ich sie anmische, kann sie zu Leben kommen, auf der Leinwand geschieht das dann wirklich - jetzt ist sie mein einziger Partner." (Markus Prachensky, 2002)